Einleitung. 
§. i. Wir sehen des Nacht- bei heiterem Himmel unzählige fun¬ 
kelnde Sterne am Himmel; unter ihnen den Mond mit seinem lieb¬ 
lichen Lichte. Könnte ein Mensch viele tausend Meilen weit in die 
Luft steigen, so würde er dann unsre Erde nicht größer sehen/ als jetzt 
den Mond, oder, wenn er noch höher stiege, als jeden anderen Stern, 
denn alle die vielen Sterne sind Körper mcistentheils unzählige Mal 
größer als unsre Erde, die nur deshalb so klein scheinen / weil sie so 
unermeßlich weit von uns entfernt sind. Wichtiger noch als die vielen 
Sterne, die wir nur des Nachts erblicken, ist der Himmelskörper, der 
uns das Tageslicht bringt, die Sonne. Sie ist eine ungeheure Kugel, 
die einen Durchmesser von 194,000 Meilen hat; erscheint uns aber 
durch ihre Entfernung, die über 20 Millionen M. betragt/ nur so 
klein. Viel weiter jedoch von uns entfernt sind fast alle übrigen Sterne 
und daher ist deren scheinbare Große noch viel geringer; ja unzählige 
derselben sind dem bloßen Auge gar nicht sichtbar oder zeigen sich selbst 
durch ein Fernrohr (Telcskov, Tubus, Perspectiv) betrachtet nur als 
kleine Pünktchen. Unter diesen Sternen sind zehn, die unserer Erde 
am nächsten stehen, welche in regelmäßigem Laufe sich um die Sonne 
bewegen und von ihr eben so wie unsere Erde erleuchtet und erwärmt 
werden. Don ihrer Bewegung hat man sie planeren d. h. beweg¬ 
liche oder Wandelsterne genannt. Auch unsere Erdkugel gehört zu den 
Wandelsternen, deren es also im Ganzen elf giebt. Die Sonne mit 
diesen 11 Planeten nennt man das Sonnensystem. Alle die übrigen 
Sterne sind wahrscheinlich ähnliche Sonnen, deren Planeten wir aber 
wegen der unermeßlichen Weite ihres Abstandes von der Erde gar nicht 
sehen; ja die Sternkundigen (Astronomen) vermuthen, daß unsere 
Sonne und alle jene noch entferntere Sonnen sich um einen noch grö¬ 
ßeren und noch entfernteren Himmelskörper bewegen. Daß unsere 
Sonne sich wirklich auch, wiewohl für unsere Beobachtung fast unmerk¬ 
lich, fortbewegt, haben die seit vielen Jahrhunderten fortgesetzten Be¬ 
obachtungen der Astronomen bewiesen. Weil nun alle Sterne mit Aus¬ 
nahme der Planeten und des Mondes und einiger anderen keine mit 
bloßen Augen bemerkbare Bewegung haben, so nannte mar. sie in alten 
Zeiten fest stehende oder Fixsterne. Die Zahl derselben ist unerme߬ 
lich, wie der Raum in welchem sie schweben, und eben so unerforscht 
sind ihre Größe und ihre übrigen Verhältnisse. 
Volger's Länderkunde 2te Aufl. I. Th. »
	        
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