Full text: Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde

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das Land ganz allmählig zu einem sehr niedrigen, wellenförmigen 
Küstenstriche, — dessen südliche Fortsetzung weite Flächen um den 
Mälar-, Wenern- und Wettern-See einnimmt, und die flachen 
Küsten des südlichen Schwedens bildet. Aber eigentliche Niederun¬ 
gen fehlen, und häufig tritt der Felsboden, der die Grundlage des 
aufgeschwemmten Erdreichs bildet, an die Oberfläche, und zeigt sich 
in isolirten Kämmen und Höhen von 800, ja 1000' absol. Höhe. 
Dies Flachland gleicht daher dem finnischen. Am höchsten steigt es 
im S. des Wettern-See's, im smäländischen Plateau, empor. — 
Der felsige Boden vermindert die Schiffbarkeit der wasserrei¬ 
chen, aber unregelmäßig fallenden Flüsse. Eine große künstliche 
Wasserstraße geht quer durch die Ebene. Es ist der Göta-Kanal, 
welcher aus dem Wenern- in den Wettern-See und aus der schiff¬ 
bar gemachten Motala-Elf in die Ostsee führt. Der Troll hätta- 
Kanal setzt den Wenern-See mit dem Kattegat in schiffbare 
Verbindung, indem er den gleichnamigen Wasserfall der Göta-Elf 
umgeht. — 
39. Island 
hat steile zersplitterte Felsenküsten; das Innere ist voll wilder, schnee- 
und eisbedeckter Gebirge mit 3000 — 6000' hohen Gipfeln und vie¬ 
len Vulkanen, unter denen der 4800' hohe Hekla der bedeu¬ 
tendste ist. — 
IV. Klimatische und organische Natur Verhältnisse 
. Europa's. 
40. Europa hat, vermöge seiner Lage, weder das tropische 
Klima Afrika's, noch das polarische Nordost-Asiens; auch fehlt ihm 
ebensowohl das Uebermaaß des kontinentalen, wie des ozeanischen 
Klima's. Es ist daher ohne große klimatische Gegensätze; seine 
Naturverhältnisse erzeugen vielmehr eine große Gleichartigkeit, und 
zwar um so mehr, als die räumliche Ausdehnung des Erdtheils, 
im Vergleich mit anderen, sehr gering ist. Sein Klima muß in 
jeder Beziehung gemäßigt genannt werden. — 
41. Europa liegt, mit Ausnahme der südlichen Küsten¬ 
länder, ganz im Klimagürtel des veränderlichen Nieder¬ 
schlags. Derselbe zerfällt in: 
a. die (verhältnißmäßig sehr schmale) Zone der Moose und 
Beeren; — 
b. die Zone der europäischen Getreidearten und nörd¬ 
lichen Wald bäume, — deren Polar - Grenze das Nord-Ende
	        
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