Full text: Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde

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in weit geringerem Maaße gelungen sind. — Europa's Staaten 
bilden ein System von politischen, möglichst im Gleichgewicht 
gehaltenen Kräften. — 
12. Die germanischen und romanischen Völker haben überdies 
ihre Herrschaft auch über nicht-europäische Länder ausgebreitet. — 
Namentlich die Engländer sind Herren in allen Erdtheilen über Län¬ 
der, welche fast doppelt so groß sind, als Europa. — Die Kolo¬ 
nien der lateinischen Völker (einst die bedeutendsten) bilden gegen¬ 
wärtig an Ausdehnung nur den achten, an Bevölkerung kaum den 
vierzigsten Theil d. germanischen Kolonisationen. — Die italischen, 
der neugriechische und belgische, die deutschen und schweizerischen 
Staaten haben keine Kolonien. — Die Russen besitzen außer Eu¬ 
ropa ein weites, jedoch nur räumlich bedeutendes Gebiet. — 
Zweiter Abschnitt. 
Die germanischen Staaten. 
I. Allgemeine Verhältnisse. 
1. Das germanische Ländergebiet in Europa übertrifft das 
romanische und noch mehr das slavische an natürlicher Mannigfal¬ 
tigkeit. Einfluß dieser Landes-Physik aus die Gestaltungen des 
Volkslebens. 
2. Den germanischen Staaten des Erdtheils gebört fast die 
Hälfte seiner Bewohner, jedoch nur ein Viertel bis ein Drittel sei¬ 
nes Gesammt-Areals. — Es kommen nämlich 
a) auf die 55 deutschen Staaten 23000 mMln. mit mehr als 
- ' 78f- Millionen Einwohner. 
b) auf die 3 skandinavischen 16 —17000 mMln. mit etwa 
6,580000 Einw. 
c) auf das anglo-britische Reich c. 5700 UMln. mit mehr 
als 27,300000 Einw., 
so daß im letzteren etwa 4800, in den deutschen Staaten durch¬ 
schnittlich über 3400, in den skandinavischen aber nur etwa 390 
Menschen auf 1 QMle. leben. 
4. Von diesen 112| Mill. Menschen des germanischen Euro- 
pa's sind nur etwa 70 Mill. germanischen Blutes. Am reinsten 
die Bevölkerung Skandinaviens, die stärkste Beimengung stamm¬ 
fremder Elemente in den deutschen Staaten (über 36 Mill.).
	        
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