Full text: Fremde Länder und Völker

schwind, daß Pferde stark traben müssen, um einem sol¬ 
chen Gari zu folgen. Der obere Theil hat die Form 
eines Zeltes, und man sitzt darin vor den Sonnenstrahl 
len geschützt, aber übrigens nicht sonderlich bequem Der 
Hindus bespannt sie gern mit Ochsen, und läßt es sich 
viel kosten, um ein Paar schöne, einander völlig gleiche 
Ochsen zu haben. Ein solcher Zugstier geht immer im 
starken Trabe, und sicherer, als ein Pferd. Ist er zum 
Ziehen des Herrn bestimmt, so werden seine Hörner 
mit Kapseln von gelbem Kupfer überzogen, und sein 
Hals wird mit einem Bande von geschliffenen Glasperlen 
geschmückt; man pflegt ihn mit großer Sorgfalt, und 
ziert ihn mit Bändern und Blumen. Die Zugriemen 
eines solchen Prachtstieres sind vom feinsten leidesten 
Stoffe, und bei feierlichen Gelegenheiten trägt er wohl 
gar ein goldenes Halsband. Die Stiere sind völlig so 
leicht zu regieren, wie die Pferde; und dieß geschieht 
vermittelst eines Seiles, das ihnen durch den Nasenknor- 
pel gezogen wird. Auch zum Reiten werden sie ge¬ 
braucht, und nach der Erndte müssen sie Drescher-Arbeit 
verrichten, indem sie mit den Füßen die Körner aus- 
treten. 
Auch die Elephanten gehören zu den Thieren Hindo- 
stans, an welchen die Hindus ihre Prachtliebe zeigen. 
Man setzt diesen riesenhaften Thieren einen schön verzier¬ 
ten Thurm auf den Rücken, in welchem zwei oder drei 
Menschen Platz haben, und behängt seinen Rücken mit 
kostbaren Decken. Auf einer Strickleiter steigt man in
	        
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