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rer Häuser, welche durch ausgespannte Tapeten gegen
die Sonne geschützt werden, und in den Bädern brin¬
gen sie einen beträchtlichen Theil des Tages zu. D'.es
Baden ist beinahe ihre einzige körperliche Bewegung;
den ganzen übrigen Tag liegen sie auf weicven Polstern,
oder sitzen mit kreuzweis untergefchlagenen Beinen, oh-
ne irgend eine Beschäftigung.
Dankbarkeit gegen Wohlrhäter gehört zu den Cha¬
rakterzügen der Türken, und Freigebigkeit gegen Noch-
leidende zu ihren guten Eigenschaften. Daher findet
man in der Türkei nicht leicht einen Bettler, obgleich
die Armurh der geringen Volksklasse überaus groß ist.
Auch gegen ihre Sklaven sind sie liebreich; ein treuer
Sklave wird gewiß nie von seinem Herrn verkauft, und
ein Untreuer nie gemtßhandelt, sondern nur fortgejagt.
Die Sklaven und Sklavinnen müssen vor ihren Herren
spielen und tanzen. An Seiltänzern, Klopffechtern und
Ringern haben sie große Freude. Außer Trompeten,
Pauken und Hoboen haben und lieben sie keine Instru,
mente, und kein Türke spielt ein Instrument.
Die Leibwachen der Großen bestehen häufig au<
Albanesern, einer kriegerischen Völkerschaft, welche
am Gebirge Scardus und an der Küste des mittellän,
bischen Meeres wohnt, und sonst wohl im Rufe der
Raubsucht stand, daher Reisende nur mit großer Vor¬
sicht durch Albanien reisen durften. Dagegen achten sie
in ihren Häusern das Recht der Gastfreundschaft, und
halten ee heilig. Zn der Kunst, Wasserleitungen und
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