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II. Lehrstufe. Europa.
wichtiger Wein-, Oel- und Seidenbau, namentlich im
Süden. — Der Bergbau, nicht so bedeutend wie in
England, liefert indeß Steinkohlen, Eisen und Blei. —
Ausgezeichnete Kunstproducte: Glas-, Stahl-, Bijou¬
terie-, Seidenwaaren, Galanterie- und Modeartikel u. s. w.
Der Handel ist sowohl zu Land als zur See durch
mehrfache Verhältnisse äußerst begünstigt.
3. Die Einwohner sind der Mehrzahl nach Fran¬
zosen; außerdem im Osten Deutsche, in den Pyre¬
näen Basken. Die Meisten sind Katholiken. —
Das französische Volk ist offenherzig, zuvorkommend, mit¬
theilend und von großer geistiger Gewandtheit; aber auch
eitel, wandelbar und oberflächlich.
4. Frankreich, gegenwärtig ein Kaiserthum, hat 10,000
^Meilen (— ?) und über 37 Millionen Einwohner.
Bisher wurde dieser Staat unter Zurechnung der Insel
Corsika in 86 Departements eingetheilt, durch die Erwerb¬
ung des Herzogthums Savoyen und der Grafschaft Nizza ist
die Zahl derselben auf 89 erhoben worden. Die ältere Ein-
theilung bestund in Provinzen, welche man in folgende Gruppen
bringen kann.
A. Nördliche Provinzen.
1) Isle de France mit Paris an der Seine, Haupt¬
stadt von Frankreich, mit mehr als ll/2 Million Einwohner,
Universität, Festung, eine der merkwürdigsten Städte der
Erde. — Versailles, südwestlich von der vorigen. —
Soissons, Stadt. Chlodwigs Sieg über Syagrius 486.
2) Französisch Flandern mit mehreren Festungen,
worunter Lille, 132,000 Einwohner, die größte.
3) Artois und Picardie mit den Städten und Fest¬
ungen: Amiens, Boulogne und Calais. Letzteres ein
fester Hafen, Ueberfahrt nach Dover (spr. Dauer) in England.
4) Normandie, eine Halbinsel, wo Rouen, 102,000