Mathem. geogt. Vorbegriffe.
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sich dunkler Körper, und wird wie sie von der Sonne
erleuchtet. Einen Theil des empfangenen Lichtes wirft
er zu gewissen Zeiten auf die Erde zurück, wodurch er
in vier Hauptgestalten oder Phasen (Neumond, erstes
Viertel, Vollmond, letztes Viertel) unserm Auge erscheint.
(Sonnen- und Mondfinsternisse.)
§. 15. Bewegung der Erde.
Die Erde macht eine doppelte Bewegung; sie dreht
sich binnen 24 Stunden von W. nach O. um sich selbst
oder um ihre Axe (sie rotirt), wodurch Tag und Nacht
entstehen, und binnen 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Mi¬
nuten und 51 Sekunden um die Sonne (sie revoltirt),
wodurch das Jahr entsteht. Alle vier Jahre ein Schaltjahr.
Im bürgerlichen Leben rechnet man von jeher das Jahr nur
zu 365 Tagen. Da aber durch das Wegfallen der 5. St., 48
Min. und 51 Sek. nach einer längern Reihe von Jahren die
Jahreszeiten allmählig in andere Monate trafen, so ließ Julius
Cäsar durch den ägyptischen Astronomen Sosigenes die Länge
des Jahres berechnen, und dieser gab 365 Tage und 6 Stun¬
den an. Dieser Kalender heißt der julian ische Kalender.
Nun hatte man aber das Jahr etwas zu groß ange¬
nommen, und da auch dadurch nach längerer Zeit ein Uebel-
stand sich herausstellte, so ließ Papst Gregor Xlll. im
Jahre 1582 auf den Vorschlag des italienischen Astronomen
Aloysius Lili 10 Tage (zwischen dem 4. und 15. October)
ausfallen. Man hatte das Jahr zu 365 Tagen, 5 St.,
49 Min. und 12 Sek. berechnet und setzte fest, daß zwar
alle vier Jahre ein Schaltjahr zu nehmen sei, daß aber in
400 Jahren 3 sonst gewöhnliche Schalttage ausfallen sollen.
Diese Art zu zählen heißt der gregorianische Kalender.
Nach dem Julianischen Kalender rechnen nur noch die
Russen und Griechen; sie sind hinter unserm Datum immer
um 12 Tage zurück, weil sie 1582 nur erst 10 Tage, im
Jahre 1700 und 1800 jedesmal wieder einen Tag verloren.