108
gen Gefechten in jener Gegend, oft ruhte. — Unfern
Gottleube bildet der Langhennersdorfer Bach einen 40
Ellen hohen Wasserfall.— In Liebstadt wohnen viel
Strohflcchterrnnen, Spinnerinnen und Fleischer, weiche,
nebst denen zu Barenstein und Dohna, das Recht ha¬
ben, nach Dresden zu schlachten, weil sie dieses 1462,
bei Fleischmangel, mit Fleisch versorgten.
An der fast blutrothen Muglitz, die zu ihren grü¬
nenden Ufern herrlich absticht, liegen die Städte Glas¬
hütte und Dohna, die meist von Strohflechten,
Ackerbau und Posamentirarbeit sich nähren; unfern
Glashütte Wittichs Schloß, eine Felshöhle, wo
im 15ten Jahrhundert ein Räuber Haufete, den Rit¬
ter Weichold von Barenstein mordete, wofür ihm an¬
geblich die markgrafliche Gnade zu Theil ward, Wild,
auf seinem Gebiete gehetzt, bis auf die Dresdner Brücke
zu Verfolger;. Dohna war eknssdas Stammhaus mäch¬
tiger Burggrafen, deren Beste aber, ihrer ewigen Be¬
fehdungen wegen, 1403 geschleift ward. Die Veran¬
lassung dazu gab ein Tanz des Adels auf dem Rath¬
hause zu Dresden 1401, wo Burggraf Jeschke von
Dohna an Ritter Rudolph von Körbitz, der ihm im
Tanze ein Bein gestellt hatte, mit einer Ohrfeige sich
rächte. Die daraus entstandene Fehde benutzte Mark¬
graf Wilhelm, die unruhigen Burggrafen zu vertreiben. —
Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert war Dohna Sitz ei¬
nes berühmten Schöppenstuhls, das Dohnsche
Mal und Ritterd.ing genannt, wo selbst das Aus-
land oft Urtheile einholte und welcher erst 1547 auf¬
gelöst ward.
Die Gegend von Dohna war 1813 oft der
Schauplatz von Gefechten zwischen Franzosen und den
gegen sie Verbündeten. Die denkwürdigsten Dörfer
sind: Maxen, mit Marmor-, Kalk- und Schiefer-
brüchen, einer Mineralquelle, Bleizucker- und Blei-
weißwbrik. Die Kalkbrüche werden bergmännisch bear¬
beitet. Die Arbeiter tragen Berguniform. Auch wird
jährlich eine Bergpredigt gehalten. Der meiste
Marmor der katholischen Kirche zu Dresden ist Maxner,