Full text: Vaterlandskunde für Schule und Haus im Königreiche Sachsen

schmolzen werden — der Kurprinzenkanal, wel- 
cher die Erze entfernter Gruben bald auf, bald neben 
der Mulde, bis zum Amalgamirwerke bringt, wo die 
mit 60 — 90 Zentnern beladenen Kahne, durch eine 
Hebemaschine, 20 Ellen hoch ans der Mulde in den 
àanal gehoben werden — der Dörenthal er Kunst, 
graben, (S. 149) — der Thelersberger Erb - 
stolln, der größte Stölln Deutschlands, der über 
150 Ellen Teufe hat, in 8 Hauptflügel zerfallt, gegen 
6 Stunden weit, über 30,000 Lachter (90,000 Ell.) sich 
ausbreitet, und sein Mundloch unfern des Dorfes Lin¬ 
da hat — endlich das Amalgamirwerk bei Halß- 
brücke, wo jährlich 60 — 70,000 Ztr. Erze am alga- 
mirt werden (S. 132), wodurch man jährlich gegen 
10,000 Klast. Holz erspart. Seitdem das 1791 erst 
vollendete Werk 1792 abbrannte, ist das neue kostbare 
Gebäude durch ein Spritzendruckwerk, welches 
schnell das ganze Haus mit Wasser übergießen, und es 
in alle Gemacher leiten kann, gegen Feuer gesichert. 
Dieses Werk, welches 15,000 Thaler kostete, befindet 
sich in einem bcsondern Tburme. Der Hauptstrahl steigt 
über 60 Ellen und das Getöse der dabei ausströmen¬ 
den Luft klingt fürchterlich. Mit dem Amalgamirwerke, 
welches seit 1827 Gasbeleuchtung (die erste in Sach¬ 
sen) hat, ist ein Siedewcrk von Dünge - und Quick¬ 
salz verbunden, welches letztre man in Glashütten statt 
Potasche braucht. Das zum Betriebe des Freiberger 
Bergbaus nöthige Wasser kommt aus 17 Bergtcichen, 
unter welchen die bei Dörenthal und Großhart¬ 
mannsdorf die wichtigsten sind. Der neue Teich 
bei Großhartmannsdorf ist der tiefste Sachsens 
und der große, welcher, voll, über 65 Mill. Kubik- 
suß Wasser faßt, der Haupt beh alter für alle Aui- 
schlagwasser der Freiberger Gruben, davon jede nach 
Nummern ihren Bedarf bestellen kann. Unfern diesem 
Teiche ist die älteste und größte Torfgraberei 
Sachsens. 
Die reichsten und tiefsten Gruben des Freiberger Re¬ 
viers sind: der Himmelsfürst bei Erbisdorf, be-
	        
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