CXVI. England seit Heinrich VIII. 129
XXVI.
England seit Heinrich dem achten.
heinrich der achte — Maria Elisabeth — Jakob der erste —
Karl der erste — Cromwell — Karl der zweite — Zustand
des Landes — Anna.
Viel Empoͤrungen, Mord uud Meuchelmord, Verrätherei,
Betrug, Thronveränderungen, nnerliche Kriege und
Schäudlichkeilen aller Art, ausgeübt von den Gewaltigen
und Hohen, sind Englands traͤurige, hier nicht erzälte
Geschichte vor Heinrich dem achten.
Vler und wanzig Jahre hatte Heinrich der si e⸗
bente regiert, und mancherlei Gutes in Kunst und
Handel, und in der innern Verfassung eingerichtet. — Die
Nallon war noch roh, und der groößere Theil stand in der
Leibeigenschaft der Barone, die aber Heinrich der siebente
aufhob, um des Adels Macht zu brechen. Er starb, da in
feinem Lande (Schottland hatte noch seine eigenen Koͤnige)
Ruhe und eine gefüllte Schatzkammer vorhanden waren.
gSeinrich der achte; fein achtzehnjähriger Sohn,
folgt ihm, 1509, und vergeudet vald genug des Vaters
Ersparnisse. Der Kardinal W olsey — Sohn eines Flei⸗
schers — wird sein erster Günstling und Minister, und
in seiner Art fast das, was Richelien in Frankreich war.
Die Personen vom hoͤchsten Adel brauchte er zu seiner Be⸗
dienung. Der Kaiser Karl der fünfte und Franz der erste
schmeichelten ihm, und erhielten wechselsweise seine Gunst.
Heinrich der einer eigenhändigen Schrift wegen, ge⸗
gen das neuaufgekommene Luͤcherthun, den Titel: Be⸗
schüher des Glaubens“ von dem Hapste erhielt,
iß sig doch zom roͤmischen Stuhle los. — Um ein von
ihm hochgeliebtes Hoffraͤulein, Anna Bol e yn zu hei⸗
rathen, will er sich scheiden lassen. Aber seine Gemahlin
war Karl des fünften nahe Auverwandte und der Papst