306 181. Luftdruck und Barometer
wagrecht) befestigt sind Im Auecksilberkhermometer liegt ein kleiner Stahlstift vor
dem Quecksilber, der von diesem beim Ausdehnen mit vorgeschoben wird beim Zu—
sammenziehen aber liegen bleibt und so den Maximalstand anzeigt. Im Weingeist—
thermometer befindet sich ein kurzes, an beiden Enden verdicktes Glasstängelchen, welches
beim Zusammenziehen des Alkohols zurückweicht bei der Ausdehnung aber liegen
bleibt, mithin die Minimaltemperatur angibt. Hat man diese Temperatur verzeichnet,
so hält man das Instrument schief, wodurch die beiden Stängelchen wieder an den
früheren Ort, an das Ende der beiden Flüssigkeiten gelangen, worauf sich der beschriebene
Vorgang wiederholt.
181. Lufldruck und Baromeler.
Da die Cuft auch ein Körper ist, so nimmt sie wie jeder andere Körper
einen Vaum ein und übt auch einen Druck gegen die Oberfläche der Erde
au. Zedermann weiß, daß man eine Schweinsblase mit Luft füllen und
sie e er entleeren kann. Wenn man ein Trinkglas geschickt unter Wasser
tan wird es von diesem nicht ganz angefüllt, sondern man bemerkt
n Wasser im oberen Teile des Glases einen scheinbar leeren Raum.
rklichkeit ist dieser Raum nicht leer, sondern mit Luft erfüllt. Diese
....nur deshalb einen kleinen Teil des Glases ein, weil sie zusammen—
ger t ist. Daß die Luft in der That auch ein bestimmtes Gewicht hat,
ist darch Versuche dargethan worden. Man hat mittels der Luftpumpe
ein Gefäß luftleer gemacht und es so gewogen; dann hat man es wieder
mit Cuft angefüllt und fand beim zweiten Wiegen ein höheres Gewicht.
Durch genaue Rechnungen hat man festgestellt, daß ein Liter (S Kubikdeci⸗
meter) Cuft ca. 1290 Milligramm, ein Kubikmeter also etwa 1290 Gramm,
alfo 4 Kilogramm (Stk 22 Pfd) wiegt.
Den Luftdruck hat man auch auf das genaueste gemessen. Man nahm
eine etwa Im lange, an einem Ende zugeschmolzene Glasröhre, füllte
diese mit Quecksilber und schloß die Offnung mit dem Finger. Dann
brachte man die Röhre in ein Gefäß mit Quecksilber, so daß die Offnung
noch geschlossen unter dasselbe kam. Zog man dann den Finger weg, so floß
das Quecksilber aus der Röhre nur zum Teil aus und blieb etwa 76 em
oder 760 mn (28 Pariser Zoll), von der Oberfläche des Quecksilbers im
Gefäße an gemessen, in derselben stehen.
Wie erklärt sich diese Erscheinung?
Die Luft übt ihren Druck auf die Oberfläche des Quecksilbers aus,
und durch diesen Druck wird das Quecksilber in der Röhre im Gleichgewicht
erhalten, da von oben — weil der Raum über dem Quecksilber luftleer
ist — kein Gegendruck stattfinden kann. Bricht man oben die Spitze ab,
so fließt das Quecksilber augenblicklich aus der Röhre, weil der Luftdruck
bon oben den auf die Fläche ausgeübten aufhebt. Dieses Experiment gibt
uns ein Mittel an die Hand, den Luftdruck genau zu messen. Nehmen
wir an, die Quecksilbersäule habe einen Quadratcentimeter Fläche, so ist
der gesamte Rauminhalt des Quecksilbers in der Röhre —⸗ 76 cem. Da