Full text: Leitfaden für den geographischen Unterricht

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Bei einer vor dir liegenden Landkarte hast du nach 
oben Norden, nach unten Süden, nach rechts Osten, nach 
links Westen. 
Um die Lage eines Ortes zu bestimmen, ist die Kennt- 
niß der Himmelsgegenden unentbehrlich. 
Die Oberfläche der Erde besteht aus Land und Wasser. 
(Weiteres im 5. Abschnitte.) 
Das Land ist nicht überall eben, es finden sich Er¬ 
höhungen auf demselben. Eine geringe Erhöhung heißt 
Hügel, eine größere Berg. Am Berge wird unterschieden 
Fuß, Abhang (Böschung, Halde) und Spitze (Gipfel, 
Kuppe, Kopf). Eine größere Anzahl von Bergen bilden 
mit den zwischen ihnen liegenden Vertiefungen ein Gebirge. 
Sehr hohe Gebirge heißen Alpen oder Hochgebirge. 
Gebirgsrücken oder Kamm ist die, die höchsten Berg¬ 
reihen verbindende Linie. Einsenkungen im Gebirgsrücken 
heißen Sattel, führt eine fahrbare Straße über dieselben, 
so werden sie Pässe genannt. Der letzte ins Meer rei¬ 
chende Berg eines Gebirgs heißt Vorgebirg oder Cap. 
Berge, die aus dem Krater, einer mit dem Erdinnern in 
Verbindung stehenden Vertiefung Feuer, Lava re. auswer¬ 
fen, heißen feuerspeiende Berge oder Vulkane. 
Die Vertiefung zwischen zwei Bergen heißt Thal oder 
Grund, sehr tiefe und enge Thäler heißen Schluchten 
oder Klüfte, eine Vertiefung, die rings von Bergen ein- 
aeschlossen ist, heißt Becken, wenn sie weniger tief; Kes¬ 
sel, wenn sie tiefer ist. 
Eine Gegend mit keinen oder nur sehr geringen Er¬ 
höhungen bildet eine Ebene. Erhebt sich dieselbe nur 
wenig über das Meer, so heißt sie Tiefebene, liegt sie 
hoch, Hochebene. Ebenen mit fruchtbarem, schwarzem 
Boden heißen Marschen oder Marschländer; öde 
Ebenen, die hauptsächlich nur Gras erzeugen, heißen Step¬ 
pen; große, unfruchtbare, mit Sand oder Steinen bedeckte, 
wasserlose Ebenen heißen Wüsten. Fruchtbare, weil be¬ 
wässerte, Flecken mitten in der Wüste, heißen Oasen. 
Die Höhe der Berge rc. wird vom Meere aus, der am 
tiefsten liegenden Ebene, berechnet, daher spricht man von 
Seehöh e. 
Mach der Benutzung des Bodens spricht man von 
Gärten, Feld, Wiese, Wald; nach der Beschaffenheit des¬
	        
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