Full text: Leitfaden beim geographischen Unterricht

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Ach, daß doch diese böse Zeit 
Sich stellt *) in guten Tagen, 
Damit wir in dem grossen Leid 
Nicht möchten gantz verzagen! 
Doch ist ja Gottes Hülffe nah, 
Und seine Gnade stehet da 
All denen, die ihn fürchten. 
Wenn wir nur fromm seynd, wird sich GOtt 
Schon wieder zu uns wenden. 
Den Krieg und alle andre Noth 
Nach Wunsch und also enden. 
Daß seine Ehr in unserm Land 
Und über alle werd bekant, 
Ja stetig bey uns wohne. 
Die Güt und Treue werden schön 
Ein ander grüssen müssen, 
Gerechtigkeit wird einhergehn, 
Und Friede wird sie küssen. 
Die Treue wird mit Lust und Freud 
Auf Erden blühn, Gerechtigkeit 
Wird von dem Himmel schauen. 
Der HErr wird uns viel gutes thun, 
Das Land wird Früchte geben, 
Und die in seinem Schooße ruhn. 
Die werden darvon leben. 
Gerechtigkeit wird dennoch stehn 
Und stets in vollem Schwange gehn 
Zur Ehre seines Namens. 
2. Danck-Lied vor die Verkündigung 
des Friedens. 
GOtt Lob! nun ist erschollen 
Das edle Fried- und Freudens-Wort, 
Daß nunmehr ruhen sollen 
Die Spieß und Schwerdter und ihr Mord. 
Wolauf und nim nu wieder 
Dein Saitenspiel hervor, 
O Teutschland, und sing Lieder 
Im hohen, vollen Chor. 
Erhebe dein Gemüthe 
Und dancke GOtt und sprich: 
HErr, deine Gnad und Güte 
Bleibt dennoch ewiglich! 
Wir haben nichts verdienet 
Als schwere Straff und grossen Zorn, 
Weil stets noch bey uns grünet 
Der freche schnöde Sünden-Dorn. 
Wir seynd fürwahr geschlagen 
Mit harter, scharffer Ruth, 
Und dennoch muß man fragen: 
Wer ist, der Busse thut? 
Wir sind und bleiben böse; 
GOtt ist und bleibet treu. 
Hilfst, daß sich bey uns löse 
Der Krieg und sein Geschrey. 
Sey tausendmahl willkommen, 
Du theure, werthe Friedens-Gab! 
Jetzt sehn wir, was für Frommen 
Dein bey-uns-wohnen in sich hab. 
In dir hat GOtt versencket 
All unser Glück und Heyl! 
Wer dich betrübt und kräncket. 
Der drückt ihm selbst den Pfeil 
Des Hertzleids in das Hertze 
Und löscht aus Unverstand 
Die güldne Freuden-Kertze 
Mit seiner eignen Hand! 
Das drückt uns niemand besser 
In unser Seel und Hertz hinein 
Als ihr zerstörten Schlösser 
Und Städte voller Schutt und Stein; 
Ihr vormals schönen Felder, 
Mit stischer Saat bestreut. 
Jetzt aber lauter Wälder 
Und dürre wüste Heyd; 
Ihr Gräber voller Leichen 
Und blutgen Helden-Schweiß, 
Der Helden, derer gleichen 
Auf Erden man nicht weiß! 
Hier trübe deine Sinnen, 
O Mensch und laß den Thränenbach 
Aus beyden Augen rinnen! 
Geh in dein Hertz und denke nach: 
Was GOtt bisher gesendet, 
Das hast du außgelacht; 
Nun hat Er sich gewendet 
Und vätterlich bedacht. 
1) stellt, stillt.
	        
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