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Zweites Kapitel: Vom Wasser.
von Asien, im Süden an das südliche Eismeer, und im Osten
an die Westküste von Amerika und an den atlantischen Ocean
grenzt. Der von dem südlichen Wendekreise bis zu dem südlichen
Eismeere sich erstreckende Theil desselben wird die Südsee, und
der Theil, welcher von den beiden Wendekreisen eingeschlossen wird,
das stille Meer genannt, mit welchem Namen jedoch auch häufig
das Ganze bezeichnet wird.
Einschnitte, welche das Meer in das Land macht, werden,
wenn sie größer sind, Meerbusen, und wenn sie kleiner sind,
Buchten oder Baien genannt. Häfen sind kleinere,, theils na¬
türliche, theils durch Kunst angelegte Meerbusen, in welchen Schiffe
gegen Winde und Stürme gesichert sind. Eine schmälere Stelle
des Meeres, welche zwischen zwei Ländern hinfließt, und zwei Meere
mit einander verbindet, heißt Meerenge, Straße, Kanal,
Sund, Bosporus.
§. 50. Tiefe des Meeres.
Die Tiefe des Meeres ist höchst verschieden, da der Bo¬
den desselben nichts Anderes ist, als eine tiefer gelegene Fort¬
setzung des festen Landes, und, wie dieses, Unebenheiten, Berge
und Thäler, ja selbst Sümpfe und Moräste enthält. Nur we¬
nige Stellen und Theile des Meeres sind in dieser Hinsicht
genauer bekannt, und wo die tiefste Stelle desselben, und folglich
auch die tiefste auf der ganzen Erdoberfläche sei, ist eben so
ungewiß. Die Ostsee hat eine Tiefe von 300, die Nordsee
von 1,200, das mittelländische Meer von 9,000 Fuß,
und die größte Tiefe des Weltmeeres soll ungefähr eine Meile
betragen. Die größte Ungleichheit hinsichtlich der Tiefe des
Meeres herrscht in der Nähe des Landes, indem gerade hier
sich die meisten Unebenheiten finden, und die Tiefe des Meeres
sich theilweise schon nach der Beschaffenheit der Ufer und Kü¬
sten beurtheilen läßt. Steile und abschüssige Ufer lassen in der
Regel auf tiefe, hingegen niedrige und flache Ufer auf seichte
Stellen des Meeres schließen. Man hat hierbei die Frage auf¬
geworfen, ob wohl die tiefsten Stellen des Meeres so weit unter
dem Spiegel desselben liegen mögen, als die höchsten Berge der
Erde sich über denselben erheben. Wer wäre im Stande, auf
diese Frage genügende 'Antwort zu gebend Wäre dem aber
wirklich so, so müßte die größte Tiefe des Meeres etwa 1£
Meile betragen.