Full text: Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie

Fünftes Kapitel: Von der Witterung. 285 
größere oder geringere Feuchtigkeit der Luft (wie der Baro¬ 
meter die größere oder geringere Schwere derselben) anzeigt. 
3) Das Fallen und Steigen des Nebels. Jenes 
hat meist heitere Witterung, dieses Regen zur Folge. Auf Nebel, 
welche langer, als 24 Stunden stehen bleiben, folgt in der Regel 
Regen oder Schnee. — Die Prophezeihungen des Regens oder 
der Gewitter aus den Beobachtungen der Märzennebel haben 
sich selten bewährt. Das Jahr 1825 z. B. war sehr trocken, ob¬ 
gleich es viele Märzennebel Halle. 
4) Die verschiedene Beschaffenheit der Sonne. 
Regenwettec ist zu vermuthen, wenn die Sonne des Morgens trübe, 
in verschiedenen Farben, oder blaß erscheint, wenn sie in Wolken ge¬ 
hüllt ist, und Wasser zieht, wenn sie von einem sogenannlen Hofe 
umgeben ist, wenn sie mit einer feurigen Morgenröthe aufgeht, 
wenn ihre Strahlen stechen, und die Brenngläser nur schwach wir¬ 
ken, wenn die Sonnenstrahlen des Abends in schwarzen Wolken 
stehen. — Dichte Wolkenmassen vor der Sonne bei ihrem Auf¬ 
gange deuten auf Gewitter. — Auf Nebensonnen folgt ungestü¬ 
mes Wetter, und auf die am Himmel wechselnden und bald ver¬ 
schwindenden Farben folgt Sturm. — Heitere Witterung ist zu 
erwarten, wenn die Sonne am Morgen hell auf-, oder des Abends 
klar untergeht. Ein heller Aufgang derselben bei wehendem Ost¬ 
winde läßt im Sommer Wärme und Trockenheit, im Winter Kälte 
erwarten. — Ein Regenbogen des Morgens bringt häufig reg¬ 
nerisches, ein Regenbogen des Abends aber schönes Wetter. Ein 
Regenbogen nach langem Regen deutet auf schönes Wetter. — 
Je grüner die Farben des Regenbogens sind, desto mehr Ziegen, je 
röther sie aber sind, desto mehr Wind pflegt zu folgen. — Eine 
dunkelrothe Farbe der Sonne und hellrothsarbige Wolken deuten 
auf Wind. 
5) Die verschiedene Beschaffenheit des Mondes. 
Erscheint der Mond glänzend und weiß, so ist heiteres Wetter, 
im Winter Kälte, erscheint er blaß, so ist Regen, und erscheint er 
trübe und röthlich, so ist Wind zu erwarten. — Die trüben und 
stumpfen Hörner des Neumondes deuten auf Regen; sind sie scharf 
und glänzend, so folgt heiteres, und erscheinen sie braunroth, so 
folgt stürmisches und regnerisches Wetter. — Ein Hof um den 
Mond bringt trübes Wetter, Regen oder Wind. — Die Witte¬ 
rung, welche mit dem Mondwechsel eintritt, dauert gewöhnlich ei¬ 
nige Tage lang fort.
	        
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