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Donau, die oberhalb dem Städtchen Möhringen 2005' ü. d. M-
einen unterirdischen Abfluß hat. Sie treibt, nachdem sie sich mit
der Engener Aach vereinigt, bei Singen und Arten bedeutende
Fabriken und fällt unterhalb Radolfzell in den Untersee. Letztere
Stadt, deren Kirche Md Kloster (cella Ratoldi) 834 von einem
Bischof Ratolf gegründet wurde, war während der Reformations¬
periode der Zufluchtsort der Aebte von Stein und des Domeapitels
von Constanz. Sie hat sehr reiche Stiftungen. Von Rilasingen,
Pfarrdorf an der Aach, war jener Ulrich, Lnecht Rudolfs von
Wart, der am Königsmord an der Neuß 1308 mithalf, indem er
dem Pferde Albrechts l. in die Zügel fiel, welcher hierauf zu Ensis-
heim gerädert wurde. An dem andern Quellbach der Aach liegt
das Städtchen Engen, wo i. I. 1800 zwischen den Oesterreichern
unter Kray und den Franzosen unter Moreau zum Nachtheil der
ersteren eine Schlacht geliefert wurde. In der Nähe der Biber
liegt das Städtchen Thengen aus einem Felsen 1938' hoch.
§. 23.
Der Bodan-Nück ist die waldige Berg- und Hügel¬
reihe zwischen dem Zeller- und dem Ueberlingersee. In
diesen letzteren fließt die Stockach, an welcher das in
militärischer Hinsicht wichtige Städtchen Stockach liegt, wo
als Vereinigungspunkt von allen Seiten her neun Straßen
.sich kreuzen.
Im Jahr 1799 fiel hier zwischen den Oesterreichern unter Erz¬
herzog Carl und den Franzosen unter Jourdan eine entscheidende
Schlacht vor, die sich bis Liptingen hinzog, wo die Fürsten v. Für¬
stenberg und Anhalt-Bernburg fielen. Die Franzosen wurden ge¬
schlagen und kehrten über den Rhein zurück.
Die Nellenburg (Ruine auf einem hohen Berg) war einst der
Sitz der Landgrafen von Nellenburg, wovon noch die ganze Land¬
schaft den Namen hat. Im Dorf Zizenhausen befindet sich eine
Eisenschmelze und Hammerwerk. Nahe dabei der Heidenbühl mit
vielen in die Sandselsen eingehauenen, unzweifelhaft einst bewohn¬
ten Kammern, sog. Heidenlöchern. Bei Walwies erstritt Erchanger
915 in einem Kamps mit den eigenen Landsgenossen einen Sieg,
der ihn für den Augenblick zum Herzog des Landes machte.
8. 24.
Die Hardt ist ein Abschnitt der fast ganz in Würt¬
temberg gelegenen schwäbischen oder rauhen Alp (oder
Alb), die, eine Fortsetzung des hohen Randen, strichweise
verschiedene Benennungen erhält. Bei ihrem Anfang an
der linken Seite der Donau heißt sie nämlich Heuberg;
in östlicher Fortsetzung Hardt, wovon ein Theil badisch ist,
der mittlere Theil ist die eigentliche rauhe Alp; der öst¬
liche Theil heißt Aalbuch.