Zweiter Abschnitt- il. Festland der Alpen, 1. Frankreich. 87
mont, Massjac, St. Flonr, Maron, Jots, Milhao, Lodeve, Wezleres^
Narborme, Perpignan (Figueras rc.).
11. Klima, Anbau, Producke.
Frankreichs Lage, zwischen dem 42 — 51 Er. nördl. Br., seine
günstigen oro - hydrographischen Verhältnisse bewirken ein sehr mäßiges
und fast immer sich gleich bleibendes Klima. Extreme von Hitze
und Kälte gibt es nicht; doch findet sich auf der ganzen südlichen Ab»
dachung mehr trockene Warme, wenn auf der nordwestlichen Abdachung
feuchte Wärme vorherrschend ist. Dort nähert sich das Klima mehr
dem Italienischen, hier dem Deutschen. Am Mittelmeere herrscht ge¬
wöhnlich eine heiße Luft, die auch, wegen vieler stehenden Wasser und
Moraste, in einigen Gegenden ungesund ist. Am schönsten und ange¬
nehmsten ist der mittlere Theil des Landes.
Der Anbau des Bodens ist beinahe durchgchends sehr guk,
und in dieser Hinsicht gehört Frankreich unter die am besten cultivirten
Lander Europa'S. Klima und der Boden selbst begünstigen die Be¬
mühungen der Bewohner vorzüglich. Bis auf wenige Haide- und
Morastgegenden ist fast jeder Platz benutzt, so daß das Land in einigen
Gegenden einem Garten gleicht. Es bringt auch beinahe alle Bedürf¬
nisse des Lebens reichlich hervor, obgleich der Ackerbau und die Vieh¬
zucht noch nicht auf derjenigen Stufe der Vollkommenheit stehen, daß
es von deren Erzeugnissen dem Auslande viel überlassen könnte; denn
in der Regel haben sich die Franzosen bisher immer mehr auf Fabrik«
und Manufactur- Arbeiten, als auf den Ackerbau gelegt. Jetzt aber
hat man eingesehen, daß die einträglichsten Gewerbe Viehzucht und
Ackerbau sind. Dieser steht besonders in den nördlichen Gegenden auf
einer hohen Stufe, und wird nach Deutscher Art ins Große getrieben.
Nicht so in den mittleren und südlichen Landschaften, wo man sich
mehr auf den Weinbau legt. In der Viehzucht steht der Franzose
dem Deutschen und Britten nach, daher hat Frankreich auch weit we¬
niger Vieh, als Deutschland und England; am meisten ist man in der
Pferdezucht zurück, dafür aber desto weiter in der Schafzucht, da die
Merinos überall fortkommen.
Man berechnet die ganze cultivirte Fläche Frankreichs auf 147^
Mill. Morgen. Davon kommen 74,100,000 Morg. auf Ackerland,
72^ Mill. Mrg. auf Wiesen und Weiden, 6,425,000 Mrg. auf Wein¬
berge, und fast 23 Mill. Morg. auf Wald. Was den Viehstapel be¬
trifft, so zählt man 2,550,000 St. Pferde und Maulesel, 6^ Mill.
St. Hornvieh und 35,200,000 St. Schafe, unter denen veredelt.
Kein Zweig der Agricultur wird in Frankreich höber getrieben, als
der Weinbau; vielleicht ist Frankreich das weinreichste Land auf der
Erde, denn auf 47,333,300 Eimer wird der jährliche Ertrag berechnet.
Bordeaux wein, Burgunder, Champagner, Graves, Hermi¬
tage, Roussillon sind die vorzüglichsten Sorten. Fast eben so blühet
der Gemüse-, Obst- und Olivenbau (Provcnzeröl). — Wesentlich hat
sich auch in neuerer Zeit die Forstcultur verbessert, so wie der
Bergbau und die Seitenwürmerzucht. An Producten aus dem
h ' 7