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Die Hauptbestandtheile der meisten Steine sind Erden, entweder
Kiesel- oder Kalk- oder Thonerde.
Die Steine, welche in das Kieselgeschlecht gehören, zeichnen sich
durch ihre Härte aus und geben am Stahl Funken. Zu den Kiesel¬
steinen gehören die Feuersteine (Flintensteine), die rothen Grana¬
ten und die durchsichtigen Krystalle, z. B. an Kronleuchtern. Die
Kieselerde ist auch ein Hauptbestandtheil des Glases.
Aus Kalk er de besteht der Kalkstein, die Kreide, derGyps,
Alabaster und Marmo r.
Die Thonerde saugt das Wasser begierig in sich und hält es
länger an sich, als andere Erde. Im Feuer verhärtet sie sich. Zur
Thonerde gehört der (gemeine) Lehm, der beim Bauen der Häuser
benutzt wird, die Ziegelerde, der graugrüne Töpferthon, der
Pfeifen thon, das Steingut, der Röthel, die schwarze Kreide,
der Thonschiefer, wozu der schwarze Wetzstein gehört.
Auch gibt es Steine, in welchen mehre Erdarten so mit einander
vermengt sind, dass man keine Erdart als Hauptbestandtheil unterschei¬
den kann. Zu solchen Steinen gehört der Sandstein (Mühlstein,
Schleifstein etc.) und der Granit.
2. Alle Mineralien, welche sich im Wasser leicht auflösen, und
auf der Zunge einen scharfen Geschmack erregen, heissen Salze. Hier¬
her gehört das Kochsalz (Stein, See- und Quellsalz), der Sal¬
peter, das Glaubersalz, das Bittersalz, der Vitriol und
der A 11 a u n.
3. Andere Mineralien brennen, entweder mit einer Flamme, oder
doch glimmend; das sind brennbare Mineralien, als: (gediegener und
vererzter) Schwefel, B erg- oder Steinöl, Bernstein, Reiss¬
blei, Steinkohlen, Braunkohlen und Torf.
4. Die Metalle sind die schwersten Mineralien; sie sind gänzlich
undurchdringlich und lassen sich im Feuer schmelzen. Sie finden sich
in den Gebirgen, gewöhnlich vererzt, selten gediegen. Durch den
Bergbau werden sie aus der Erde gefördert. Gold gehört zu den
kostbarsten Metallen, dann Silber. Eisen ist das nützlichste und
unentbehrlichste Metall. Andere Metalle sind: Quecksilber (flüssig),
Kupfer, Blei, Zinn, Zink. — Messing, Glocken- und Kano¬
ne ngut sind Mischungen von Kupfer und Zinn.
Unter den Metallen sind die schrecklichsten Gifte, z. B. Arsenik,
Quecksilber und Grünspan.
Auch der Magnetstein gehört zu den Mineralien.
221. Ter Bergmann.
An schilfgedeckter Hütte, auf moderfeuchtem Stroh,
Walzt trostlos sich em Bergmann, wird nicht des Schlafes froh,
Ihn quälen bitt're Sorgen und eisern drängt die Noth.
Die Frau verschmachtet schweigend, die Kinder schrei'n um Brot.
„Die ich dem Wuchrer abdrang, verstrichen ist die Frist,
Nicht länger will er stunden, da sie verflossen ist,
Eh'r zu erweichen wäre des Nordens eis'ger Sturm!
Gedungen sind die Schergen, und meiner harrt der Thurm!
lind ach, er hebt die Augen, die Hände himmelan,
Und steht die heil'ge Jungfrau um Schutz und Hilfe an:
„Du heilige Mutter Gottes, des Himmels Königin!
Du Herz voll ew'ger Liebe, sei meine Retterin!
Verschlossen dem Erbarmen für fremdes Elend, Stein _
Sind aller Menschen Herzen — auf dich hoff' ich allein! —