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Europa.
Schifferzunft die ansehnlichste am Main. Schwei nfurt alte Rst. a. Main,
8000, Gymnas., Weinbau, Tapeten-, Bleiweiß-, Farbenfb., Messen, Hd. u.
Schiffahrt. Der Dichter Friedr. Rückert hier qeb 1780. Miltenberg am
Main, 3000, Bergschloß, Schiffbau. Amorbach 2700, Schloß des Fürsten
v. Leiningen, Arbeits - und Krankenhaus. A s ch a ff e n b u r g , alce Hst. des
ehemal. kurmainz. Fürstth. gl. N., am Main, 0400, Schloß, Lyceum, ge-
werbl., landwirthschaftl. u Forst-Schule; Gerb., Buntpapier- u. Seifenfb.,
Holzhd., Schiffahrt. Neustadt a. d. frank. Saale, 1500, Boumwoll- u.
Damastweb., Salzquelle. Kissingen a. d. frank. Saale, 2000, stark be¬
suchte Heilquellen, Salzwerke. Brückenau am Rhöngeb., 1800, Mineral¬
quellen. Orb 4000, Saline.
8) Pfalz. .Hst Sp-fter (Augusta Nemetum) am Rhein, 12,000,
bis 1708 Rst., B.; restaur. Dom mit den Grabstatten v. 8 deutschen Kaisern
u. den Denkmälern Rudolfs o. Habsb. u. Adolfs v. Nassau; kath. Lpceum,
Klerikalsem., Wein-, Tabak- u. Krappbau, Freihaf. , Rheinhd., Schiffbau.
Reichökammergericht bis 1689, wo die Stadt von den Franzosen verwüstet
wurde. Reichstag 1529. Germers heim, Fest. a. d. Md. des Queich in
den Rhein , 6700. Landau, Bundesfeft. am Queich, ehem. Rst., leit >671
französ., 12,000, Weinbau. Annweiler am Queich, ehem. Rst., 3000,
Leder - u. Papierfb. Dabei Ruinen der Burg Trifels, wo Richard Löwen¬
herz gefangen saß. Neustadt a. d. Hardt am Speierbach, ?500, Papier»
Fb., starker Obst-, Wein- u. Holzhd. Dürkheim nahe am Hardtgcbirge,
5700, Weinbau. Saline Philippsthal. Mannheim gegenüber am Rhein
besten Handelsrival: L u d w ig e h a se n , früher Rheinschanze, Freihafen seit
1*42. Schiffbau, Kohlenausfuhr. Frankenthal an einem zum Rhein
führenden Kanal, 5400, Irren - u. Taubst. - Anst., Co^rectionehaus , Web.,
Metallfb., Holzhd. Göllheim, 1700, Schl. >208 (Adolf von Nassau ff).
Kaiserslautern an der Lauter, 12,400, Gewerbschule; Baumwollfv.,
bed. Tabaksfb., Eisenwerke. Schl. 1793 u. 94. Pirmasens 6700, Scbuh-
macb. Schl. 1704. Zw eibrücken, Hst. des ehem. pfälzischen Fürstench.
gl. N., 7000, Schloß, protest. Gymnas., Baumwollweb., Maschinensb. rc.
II. Königreich Württemberg.
Am stärksten bevölkert ist der Neckarkreis (geg. 8000 M. auf
1 lH M.), am schwächsten ein Theil des Donaukreises (c. 2200 M.).
Starke Auswanderung wegen Nahrungslosigkeit. Außer 12,000 Israel,
nur Deutsche (Schwaben u. Alemannen); r. 1,200,000 Evangel., üb.
500,000 Kathol. (unt. dem Bisch, v. Rottendurg). Die geistige Bil¬
dung erfreut sich sorgsamer Pflege in zahlreichen, vorzüglich humanisti¬
schen Anstalten (Uv. zu Tübingen mit Facult. f. Protest, u. kathol.
Theologie). Hauptbeschäftigung der E. ist Ackerbau (außer den Ge¬
birgsgegenden); in den Thälern Wein - u. Obstbau (dieser hier bedeu¬
tender als fast in jedem deutschen Staate), überall Viehzucht. Bed.
Holz- u. Salzreichthum, Eisengruben, keine Steinkohlen. Wichtig
sind die Woll-, Baumwoll- u. Leineweberei, Eisen - u. Stahlwerke,
die Fabrikation hölzerner Uhren rc. Der Handel, hauptsächl. Durch¬
gangshandel, ist nicht unbedeutend. Hauptsitze: Heilbconn, Kanstatt,
Ulm, Stuttgart u. s. w. — Das Staatsgebiet umfaßt den größten
Theil des alten Herzogthums Schwaden, von besten nach dem Fall
der Hohenstaufen (1268) zersplitterten Theilen die Grafen, seit 1495
(Eberhard im Barte) Herzoge v. Württemberg allmählich c. 150 lH M.
m:t 660,000E. wieder zusammendrachten. Zu Anfang des 19. Iyots.
kamen dazu Reichsstädte u. Klostergebiete, ehemal. österr. Landeölheile
und Gebiete vormaliger ReichScittec u. Landesherren, deren sogen.
Mediatbesttzungen etwa ¿ des Kgr. ausmachen. Im I. 1803 wurde