Full text: D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus

192 Europa. 
Westküste, o. 186 IHM. 9400E., d. westind. Ins. St. Thomas, St. Croix 
u. St. Jan, 5^LI M. 39,6OO E. 
Die skandinavische Halbinsel 
oder 
die Königreiche Schweden und Norwegen. 
13,800 □ M. 5,072,000 E. 
Lage. Zwischen 23 u. 49» L., 55° 22' u. 71» (Nordcap) 
Br. — Grenzen g. S. Nordsee, Skagerack u. Ostsee, g. O. Ostsee, 
bottnischer Mb. u. Rußland, g. N. nördl. Eismeer, g. W. skandi¬ 
navisches Meer, Skagerack, Kattegat u. Sund. Größte Länge 240 
geogr. M., Breite 50 — 95 Meilen. 
Gewässer. Die außerordentlich zerrissene steile West- u. Nord¬ 
westküste, welcher eine Menge Felsen-Inseln (darunter die Lofod- 
den) vorliegen, hat zahllose Meerbusen (Fjorde), die in viel¬ 
fachen Windungen bei sehr bedeutender Tiefe z. Theil meilenweit in 
das Land eindringen. Die bedeutendsten darunter sind °. der V aranger-, 
Tana-, Porsanger- und Alten-Fjord am Eismeere; der 
Drontheim-, Sogne-, Hardanger-, Bukke- oder Sta- 
vanger-Fjord am skandinavischen Meere. Auf der Südseite zieht 
sich nur der Christian a-Fj o rd am Kattegat tief ins Land. Die 
schwedischen Küsten haben keine Meerbusen von Bedeutung, dagegen 
liegen auch ihnen entlang zahllose Inselchen u. Klippen (Skären), 
welche den Zugang sehr erschweren. — Binnengewässer sind in 
außerordentlicher Menge vorhanden. Überall rauschen in den tiefen 
Thälern Bäche u. Flüßchen von den Gebirgen, ihres reißenden Laufes, 
ihrer Stcomengen u. Felsenriffe wegen größtentheils unschiffbar, einige 
bilden sehr hohe Waffecsälle, vornehmlich an den schroffen Wänden 
der westlichen Fjorde, wo unter anderen der Feigumfos 700', der 
Böri ngfos 850' lolhrecht Herabstürzen. Fast alle diese wilden Ge- 
birgswasser, Elfen (s. v. a. Flüffe) genannt, lausen sehr nahe und 
fast parallel neben einander, weshalb sie nur unbedeutende Neben¬ 
flüsse haben, und erweitern sich zu langgestreckten Flußseen. Be- 
merkenswerthe Seen hat Norwegen nur im S.: den 12 M. 
langen, aber schmalen Mjösen u. den Fämundsee auf dem Hoch¬ 
lande (über 2000' hoch), 8 M. l. u. 1 M. br., aus dem der in 
Schweden Klarelf genannte Fämund kommt. Unter den Flüssen 
dieses Landes steht obenan der nur streckenweise schiffbare Glommen, 
der bei Frederiksstad in den Chcistiana - Fjord sich ergießt, nachdem er 
2 M. oberhalb den großen Wasserfall Sarpen, in seinem Laufe von 
c\ 80 M. mehr als 12 Seen gebildet hat. In das Skagerack er¬ 
gießen sich noch die Bei na, welche mit andern Flüssen vereint die 
Stadt Drammen berührt, u. der Lungen, Md. bei Laurvik. Die 
30 M. lange Tana, Grenzfluß gegen Rußland, geht in den gleich¬ 
namigen Busen des N. Eismeeres. — Beinahe } der Oberfläche 
S chwedens bedecken Seen. Die größten derselben bilden eine
	        
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