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Europa. 
Staat. Schwedens Selbständigkeit schreibt sich von der Auf¬ 
lösung der Kalmarischen Union (1523) her; nach jener Zeit wurde 
sein Staatsgebiet 1645 im Frieden zu Brömsebro durch Iemtland, 
Herjeadalen u. die Insel Gottland und 1658 im Roeskilder Frieden 
durch Blekinge, Bohus, Schonen u. Halland bleibend erweitert. Von 
der hohen politischen Geltung u. Macht, zu welcher es Gustav Adolf 
(-s 1632) erhoben, sank es seit Karl XII. (ff 1718) bis 1809 immer 
tiefer herab. Die jetzige Dynastie (Bernadotte) regiert seit 1818. Reichs¬ 
ständische Verfassung v. 1809. Reichstag in 4 Ständehäusern. 
Ei nt Heilung für die Verwaltung in 24 Läne oder Landeshauptmann- 
schäften (mit Ausnahme der Hauptstadt). Wir folgen der alten Eintheilung 
in 3 Hauptländer und geben die historisch wichtigen Namen der ehemaligen 
Provinzen an. 
I. Schweden im engeren Sinne oder Sverige mit 8 Länen außer 
der Hauptstadt. In dem alten Upland die Hst. u. Resid. Stockholm am 
Ausfluß des Mälarsees in die Ostsee auf Inseln (Holmen) ».Halbinseln, mit 
dem bedeutendsten Hs. des Landes, 98,000, schönes k. Schloß, Admiralitäts¬ 
gebäude, Reichsbank, 14 Kirchen, darunter die Rittcrholmskirche mit gu߬ 
eisernem Thurm, Grabstätte der Könige u. großer Männer, Akad. der Wissen¬ 
schaften, gute Schulen (darunter gymnastisches Centralinstitut) u. Wohltha- 
tigkeitsanst., nicht unwichtige Fb. (bes. in Seide), Stückgieß., Schiffswerfte; 
erste Handelsst. Schwedens mit 225 eigenen Schiffen, worunter 25 Dampf¬ 
schiffe. In d. Nähe der Thiergarten mit d. kön. Luftschlosse Rosen dal, die 
Schlösser H a g a mit Park, K a r l b c rg (Kriegsakademie), U lri k s d a l (Jn- 
validenhaus), Drottningholm (kön. Lustschloß im Mälarsec), Grips¬ 
holm. Sigtuna, ehemals größte Stadt Schwedens und Sitz Odins. 
Upsala a. d. Sala, 8000, Eb., Primas des Reiches, gothische Domkirche, 
größte u. schönste Kirche Schwedens, 1477 gestift. Uv. mit botanischem Garten, 
in dem Linnens Denkmal (f 1778). Danmora, wichtigstes Eisenwerk des 
Landes mit 25 Gruben. Df. Österby mit großen Schmelzöfen u. Hammer¬ 
werken. — In Westmanland: Westeras am Mälar, 4000, B., Gym- 
nas. Bcrgst. Sala odcr Salberg 3300, Silberbergwerk. — In Nerike 
(Nicderreich) : Ö reb ro amHjelmarsee, 5800, H1>. mitBergwerksproduktcn.— 
In Werm land: Karlftad an d. Md. der Klar-Elf in den Wenersee, 
4000, B., Gymnas., Hd. — In S ö d erm a n l a n d : die Handelsst. N y- 
köping 4000, Hs., Messi'ngfb., Stückgieß. u. a. Fb. — In dem ehemaligen 
Dalarn a od. Dalekarlien (Thailand) die Bergst. Fahlun 4600, reich¬ 
stes schwedisches Kupferwerk, Bcrgschule. — In Gestrikland: Gesle od. 
Gefleborg an einer Bai des bottnischen Meerb., 9500, Gymnas., Lein¬ 
wand-, Segeltuch-, Tabaks-, Zuckerfb., bed. Schiffbau, Fischer., Hd. mit 
Eisen, Brettern, Theer, Nägeln rc. 
II. Gotland mit 12Länen. In Östergotland: Norrköping a. d. 
Motala unweit der Md. in den Meerbusen Braviken, 17,000, Hs., Schiffs¬ 
werfte, Gußeisen - u. Mcssingwerk, Hauptsitz der Tuchfb., Tabaksfb. Söder- 
köping am Göta-Kanal, der hier in den Mb. Slätbaken mündet, 1.300. 
Motala, erst 1823 angelegter Flecken am Fl. gl. N., nahe am Weltcrsee, 
mit Schleusen, Schiffswerften u. Hf., dabei große mechanische Werkftätre. 
Handelsst. Linköping 5700, B., ber. große Domkirche, Gymnas. — In 
Smaland: Jönköping in herrlicher Lage am Weltersee, 6600, Hf., 
Hofgericht für Gotland; in der Nähe im S. der merkwürdige Tab erg, ganz 
aus Eisenerz bestehend. Wexiö 3000, B., Gymnas. Kalmar 7500, B., 
Gymnas., Hf. In dem alten Schloß Union 1397. Brömsebro, Friede 
1645. Die Inseln: Öland, durch den Kalmarischen Sund vom festen Lande 
getrennt, mit 31,000 E., Ackerbau, Viehzucht, Kalkbrenn., Steinhauer., 
Fischer., Alaunwerk, Hd., und Gottland mit 42,000 E. u. der Handelsst. 
Wisby, ehemals Freistaat unter schweb. Schutze, bis auf Riga's Empor¬ 
blühen Mittelpunkt des deutschen Handels mit Rußland, 4800, B., Hf. — 
In Blekinge: Karlskrona auf der Insel Troppo, 14,500, mit einem