Europäische Türkei und Griechenland.
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5000' zu 2000' sich erniedrigend bis zum Cap Emkneh am schwarzen
Meere. Er ist rauh, bis auf wenige Pässe unwegsam und fällt nach
S. steil ab, während er nach N. in das steppenartige Plateau von
Bulgarien übergeht. Im östlichsten Abschnitte theilt er sich in den
nördlicheren kleinen und den südlichen g r o ß e n B a l k a n. Zwischen
dem Struma und der Maritza geht eine Reihe Vergzüge nach SO.,
die bis 7000'hoch aufsteigen und unter den Namen des Rho dope- od.
Despoto-Geb. zusammengesaßt werden. In dem südwestlich zur
Seite liegenden Macedonien zeigen sich fruchtbare Ebenen zwischen
Bergzügen, welche das Land erfüllen und mit der dreigliedrigen ber¬
gigen chalkidischen Halbinsel Zusammenhängen, deren östl. Landzunge
von dem 6400' hohen Athos gekrönt wird. 3) Das hellenische
Gebirgssystem. Es schließt sich im W. von Macedonien an den
Schar-Dagh an und durchzieht geg. S. die Mitte der Halbinsel, in
dem Theile, welcher Thessalien von Süd-Albanien (Epirus) scheidet,
noch mit dem alten Namen Pindos bezeichnet. Den von der Sa-
lamvria durchströmten fruchtbaren thessalischen Bergkefsel um¬
schließen außer dem Pindos ein nördliches, mit dem berühmten 6100'
hohen Olymp am Meere endendes Gebirge, rin S. das rauhe
Othrys-Geb. und die Gebirge des Pelion (Plessidi) u. Ossa
(Kifsovo) im O. Zwischen Olymp u.Offa ergießt sich die Salamvria durch
das berühmte enge Thal T e m p e. Dem Othrys-Geb. gegenüber im S.
des HeUada zieht sich im eigentlichen Hellas das Öta-Geb. (u. 4000')
als Fortsetzung des Pindos nach O. bis zu den berühmten Thermo-
pylen, dem nördlichen Haupteingange von Hellas. Eine Reihe von
Berggruppen liegt ihm weiter südlich gegenüber, in welcher der Parnaß
(Liakura-Geb.) mit seinem Doppelgipfel (7500'), der Helikon (Zagora-
Geb., 4700') u. Kitha iron (Elatea-Geb., 4350') auszuzeichnen sind.
Im W. davon sind die Gebirgsländer von Ätolien und Akarnanien
durch den Aspropotamo von einander geschieden. Der schmale Isthmus
von Korinth, der die Halbinsel Morea (Peloponnes) mit dem Festlande
verbindet, ist ein felsiger Landrücken, läßt aber das Hochland derselben ohne
Zusammenhang mir den hellenischen Gebirgen. Im Innern Morea's
liegt das arkadische Hochland mit (2100') isolierten Bergmassen.
Besonders gen NO. u. O. fällt es von hohem Gebirgsrand steil zum
Meere ab u. läuft gen SO. u. S. in mehrere Äste aus, die als
Vorgebirge Malea od. S. Angel o, Tainarion od. Matapan,
und Akritas od. Gallo an das Meer treten. Am Nordrande der
Hochfläche ist der Z iria (Kyllene) 7270', am S.-Rande der Tay-
getos 7452', am O.-Rande sind zwei Malevos 5980' u. 5470'
hoch. — Die Moldau und Walachei sind größtentheils äußerst
fruchtbare, weidenreiche Tiefländer im N. der Donau, nach welchen
von Siebenbürgen her die Karpaten abfallen und Zweige entsenden,
die in der kleinen Walachei im W. der Aluta, mit großen u. dichten
Waldungen bedeckt, sich am weitesten ausbreiten. — Unter den zahl¬
reichen Inseln des griech. Archipels ist das dem ägäischen Meere im
S. vorliegende Candia (Kreta) die größte, von W. nach O. lang
gestreckt u. in gleicher Richtung von einer besonders nach S. steil ab¬
fallenden Gebirgskette durchzogen, deren Gipfel 8 Monate hindurch