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Australien.
Getrennt liegende Inseln.
1) Neu-Seeland (3500 IHM. c. 120,000 cingcborne u. gcg. 25,000
europäische E.) im SO. von Neu - Südwales, ist eine Doppelinsel, denn eö
besteht aus. zwei durch die 4— 5 M. breite Cooksstraße getrennten Inseln,
von denen die nördlichere, uns bekanntere Jkanamawi, die südlichere Ta-
vaipunammu heißt. Die Ostküste ist gleich den beiden Seiten der Cooks¬
straße reich an Häfen, die westliche einförmig u. hafenlos. Vorzüglich zeichnet
sich die nördliche Insel, die eine lange, schmale Halbinsel nach NW. in's
Meer vorftreckt, durch Zugänglichkeit aus. Das Innere ist, so weit man es
kennt, von bewaldeten Gebirgen erfüllt, über welche zahlreiche Schnee-PikS
emporragen (der Pik Eg mo nt im südwestl. Theile der nördl. Insel gegen
9000') u. es giebt viele Spuren ehemaliaer vulkanischer Thätigkeit. Das
Klima ist besonders günstig, milder u. sonniger als das von England u. nicht
so heiß als in Italien u. Australien; nur wehen heftige Winde, namentlich
vom Nov. bis Januar, während der Winter die ruhigste Zeit ist. Die Pflan¬
zenwelt ist reich ausgestattet, u. a. mit einer Flachsarr , aus der die Einw.
Kleider, Schnuren u. Stricke machen, die alle unsere hänfenen Produkte an
Dauer u. Festigkeit übertreffen; auch gedeihen Kartoffeln u. and. cingeführte
Gewächse sehr gut. Vierfüßige Raubthicre, überhaupt größere Quadrupeden,
fehlen ganz, eben so giftige od. sonst gefährliche Thiere; am verbreitetsten sind
die Schweine. D>e benachbarten Meere beherbergen einen großen Reichthum
an Fischen u. größeren Secthieren. Die Eingcborncn sind von gelbbrauner
Farbe u. schwarzen Haaren, ursprünglich wild u. streitbar u. der Menschen¬
fresserei ergeben; vorzügliche geistige u. körperliche Anlagen haben sie aber
mehr als andere australische Völker der Civilisation zugänglich gemacht, so
daß jetzt der größere Lheil zum Christenthum bekehrt ist. Nachdem seit 1814
britische Missionare hier thätig gewesen waren u. flüchtige Deportierte u. zu¬
rückgebliebene Matrosen vorübergehend sich angesiedelt hatten, übernahm die
englische Regierung >840 die Souoerainetät über die Doppclinsel sowohl als
über die südlichere Stewartsinsel. Die Kolonie steht unter einem Gouver¬
neur u. ist in die Nord- u. Süd-Provinz gctheilt, deren jede eine gesetz¬
gebenden Rath hat. Hst. der Kolonie u. der Nord-Provinz ist Auckland mit
gegen 6000 E. In der Süd-Provinz, zu welcher der südl. Lheil der nördl.
Insel gehört, Hst. u. Haupthandelsplatz Wellington an der Nordküste
der Cooksstraße, 5000 E. Nelson auf der Südküste der Cooksstraße,
deutsche Kolonie.
Im N. von Neu-Seeland liegen: die I. Norfolk, wohin früher die
schwersten Verbrecher aus Neu - Südwalcs deportiert wurden, im I. 1856
aber die von Europäern u. Tahitierinncn abstammenden, durch Religiosität
u. Sittcnreinhcit sich auszeichnenden Einwohner der Insel Pitcairn gebracht
worden sind, welche nun unter der Kclonialrcgierung von Neu - Südwales
stehen, u. die K e r m a n d e c - Inseln , von denen nur drei bewohnt sind; im
SO. die I. Chatam, die Bounty Islands, die Antipoden-J.;
im S. die unbewohnten, aber anbaufähigen u. daher neuerdings von England
aus zur Kolonisierung bestimmten A u ck l a n d s - u. die von Robbensängern
viel besuchten M a cq u a r ie - Inseln , die letzteren die südlichsten aller austra¬
lischen Inseln unter 54^° S. Br.
2) DieHawaii- od. Sandwichinseln, 8 Inseln von 237 fZ M. Flächen¬
inhalt, erheben sich einsam aus der Milte des nördlichen stillen Meeres zwi¬
schen Asien u. Amerika zu beiden Seiten des 20« N. Br. in einer nach OSO.
laufenden Reihe. Sie sind gebirgig u. vulkanischen Ursprungs, enthalten
aber viel fruchtbares Land und sind reich an mannichfaltigen Produkten tro¬
pischer Gegenden, neben denen eingeführte europäische Pflanzen u. Lhiere
vortrefflich gedeihen. Die 120,000 E. (Kanaken genannt) gehören zu der
Malayenraffe, sind wohl gebildet, von dunkler Farbe u. in der europ. Kultur
am weitesten unter allen Australindiern vorgeschritten. Sie beschäftigen sich
mit Ackerbau, Vogelfang, Fischerei, verfertigen Zeuge von .der Rinde des
Maulbeerbaums mit schöner Zeichnung, Matten von schönen Mustern und
Farben (die schönsten u. dauerhaftesten in der Welt), Schnitzarbeiten, pracht¬
vollen u. kunstreichen Federschmuck, gutes Tauwerk u. Schiffe nach europ.