105
Kröben zeichnet sich Ra witsch/ sowohl durch seine
schöne Bauart, obgleich es in einer sandigen Gegend
liegt, als auch durch seine Betriebsamkeit in den schon
öfters angeführten Gewerben und durch seinen Handel
aus. Es hat über 7000 E. und ist größtentheils von
Deutschen bewohnt. Nicht weniger bemerkenswerth ist
auch Protoschin, welches mit einigen andern Städ¬
ten und Flecken das Fürstenthum Kro losch in bildet,
mit 54oo E., unter denen sich ebenfalls viele Weber
Gerber, Färber und Kürschner befinden. Ostrowo
im Kreise Adelnau, Kempen im Kreise Schild¬
berg mit großen Pferdemarkten, beide mit 4 bis
5 000 E., sind ebenfalls wegen ihrer Tuchweberey u.s.w.
nicht zu übergehen. Der Kreis Ple sch en hat in Meh¬
rern Städten große Viehmarkte, und eine Anstalt, in
welcher die aus Polen einzutreibenden Viehheerden eine
Aeitlang angehalten werden, um zu sehen, ob sich un¬
ter denselben nicht etwa solche befinden, welche an bö¬
sen Seuchen krank sind. Da das Polnische Vieh nicht
selten an solchen ansteckenden Krankheiten leidet, so ist
eine solche Anstalt sehr wohlthatig; denn wie leicht
könnte nicht ohne dieselbe auch in unserm Vaterlande sich
die Ansteckung verbreiten? Die beiden letzten Kreise end¬
lich Schrodla und Wreschen haben nicht nur selbst
ganz uubedeutende Kreisstädte, sondern bieten auch sonst 1
nichts Merkwürdiges dar; fruchtbare und angenehme
Gegenden wechseln in ihnen mit sandigen und waldigen
Gegenden ab, wie es fast in allen vorhergehenden Krei¬
sen der Fall war, so daß wir nun zur Beschreibung des
Regierungsbezirks Vromberg übergehen können.
B. Der Regierungsbezirk Bromberg.
Bromberg, die Hauptstadt des Bezirks, 4? M.
von Berlin, liegt an der Brahe, von welcher der Retzà