Gewalt, warfen Steine, heißes Wasser, heißen Brei
und was sie sonst harren, von den Mauern auf die
Feinde, bis ihnen endlich der Sohn des damaligen Kur¬
fürsten Friedrich I., da sie sich kaum mehr halten
konnten und fast an ihrer Rettung verzweifelten, zu
Hülfe kam, die Rauberhaufen schlug und zerstreuere,
so daß sie ihre Zelte und ihr Kriegsgerath in aller Eile
zurücklassen und sich ganz zurückziehen mußten. Ein
Theil der erbeuteten Sachen wird noch jetzt auf dem
Rathhause zu Bernau zum Andenken aufbewahrt,
z. B. Kürasse, Harnische, Sturmhauben, Pfeile u.s. w.
Ein tapferer Bürger, so wie ein tapferer Soldat
ergiebt sich nicht beym ersten Schuß, sondern er
wehrt sich so viel er kann, und kann er nicht mehr,
so stirbt er mit Gott für König und Vaterland. Mer¬
ket euch demnach das Beyspiel der tapfern Bürger¬
schaft in Bernau, und belebet an ihm euern Muth
und eure Treue! — Von hier aus gehen wir in die Ge¬
genden der Oder, so weit sie zum Regierungsbezirk
Potsdam gehören und welche meistens der Ober-
barnimsche Kreis umfaßt, ein Kreis, welcher sich
durch mehrere Produkte des Mineralreichs, so wie auch
durch nicht unbedeutende Verarbeitung derselben, beson¬
ders am Finow-Kanäle, und durch einige große
Papierfabriken auszeichnet. Hier liegen Wriezen an
der alten Oder, am Anfänge des fruchtbaren Oderbruchs,
mit 6000 E., welche starken Fischhandel treiben; und
Freienwalde, bekannt durch seine angenehmen Um¬
gebungen, durch seine mineralischen Quellen und durch
sein großes Alaunbergwerk, mit 5ooo E. Sowohl die
angenehme Lage des Orts, als auch sein Gesundbrun¬
nen, ziehen zur Zeit des Sommers eine Menge Frem¬
de an, und machen den Aufenthalt daselbst sehr ange¬
nehm. An der Finow und dem mit ihr verbundenen
Kanäle, welcher den Weg von Berlin nach Stettin