Full text: Geschichte, Deutsch (Band 2, [Schülerband])

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Geschichte. 
An der Grenze Frankreichs und Deutschlands 
hatte sich seit dem 14. Jahrhundert (1363 Belehnung 
Philipps des Kühnen mit dem Herzogtum Burgund) 
ein teils dem französischen (Herzogtum), teils dem 
deutschen Reiche (Freigrafschaft) lehenspfliehtiges 
Herzogtum gebildet, das auch Belgiens und Hollands 
Gebiet erwarb, Friedrich III plante die Vermählung 
seines Sohnes Maximilian mit der Erbtochter Maria 
des stolzen Karl des Kühnen, der dafür den Königs- 
titel erhalten sollte (Zusammenkunft von Trier 1473), 
doch wurden die Verhandlungen von Friedrich III, 
wegen Furcht für die Kaiserkrone, nach der der 
mächtige Herzog strebte, zeitweise abgebrochen. Erst 
die Zustimmung Friedrichs III. zur Eroberung Loth- 
ringens durch Karl führten zum Abschlusse. Als nun 
Karl der Kühne im Kampfe gegen die Schweizer 
Verbündeten Lothringens fiel (1476 Schlachten bei 
Granson und Murten, 1477 Niederlage bei Nancy), 
vermählte sich Maximilian mit Maria (1477), schlug 
den das Herzogtum, die Pikardie und Artois bean- 
spruchenden Ludwig XI. von Frankreich bei Quingate 
(1479). Der vorläufige Friede von Arras (1484) wurde 
yon Karl VI1I. (1483—1498) gebrochen und erst im 
Frieden ‚von Senlis (1493) wurde Maximilians Besitz 
gegen Abtretung der Picardie und des Herzogtums 
Burgund an Karl VIII. von diesem anerkannt. Maria 
von Burgund war bereite 1482 unter Hinterlassung 
eines Sohnes CET der Schöne) und einer Tochter 
(Margaretha) gestorben. Mit diesen Kämpfen um 
Burgund beginnt der nun bis ins 18. Jahrhundert 
dauernde Streit zwischen den Häusern Habsburg und 
Valois-Bourbon. Die 1496 geschlossene Ehe Philipps 
des Schönen mit der Erbtoehter Ferdinands von Ara- 
gonien-Neapel und Isabellas von Castilien, mit 
Johanna, brachte den Enkein Maximilians, Karl V. 
und Ferdinand I. guch die spanische Monarchie und 
damit die Weltmacht, da Ferdinand I. nach dem Aus- 
sterben der Jagellonen auch Böhmen und Ungarnerhieit, 
Maximilian I. (1493—1519) wurde 1486 ge- 
krönt. Im Reiche herrschte vollständige Anarchie; 
die Fürsten hatten alle Regalien an sich gerissen,
	        
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