Full text: D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen

Teutschland. 
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liegt das Eifelgebirge, eine breite, plateauartkge Schiefermasse, 
von tiefen Seitenthälern der Mosel und des Rheins durchbrochen, 
bedeckt mit Basaltkegeln und alter Lava, der zertrümmerte Boden 
ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, dessen eingestürzte Krater jetzt 
hohe Gebirgsseen und Moraste bilden. Gegen N. O. senkt sich 
die Eifel zum Rheinthal zwischen Koblenz und Andernach, bildet 
lei Bonn die letzten Thalverengungen des Stromes, geht N. in 
das Flachland über, und breitet sich W. zwischen Roer und Ourthe 
zum hohen Veen aus, welches eine traurige, mit Torfmooren, 
Morasten und Riedgras bedeckte Hochfläche von 1500 — 2000 F. 
Erhebung bildet, und sich S. an die Ardennen lehnt. 
Die mittlere Mittelgebirgslandschaft vom Rhein bis zur 
Elbe gehört nur Teutschland an, und enthält, vom äußersten 
S. W. beginnend: 1) den Schwarzwald; er dehnt sich von 
Basel bis Pforzheim 25 M. lang N. O. auf der Gränze Badens 
und Wirtembergs aus, besteht aus Granit mit aufgelagertem 
Porphyr und Sandstein, und hat nicht viel hervorragende Berg¬ 
gipfel, sondern mehr bis über 3000 F. hohe Hochflächen. Seine 
höchsten Gipfel sind in S. der Feldberg 4582, der Belchen 
4370, der Kandel 3909, der Blauen 3597F. Gegen S. 
durchsetzt ec den Rhein mit häufigen Felsbänken zum gegenüber 
liegenden Jura; gegen O. verflacht er sich fast unmerklich in das 
obere und mittlere Neckarthal, welches ihn mit N. W. Wendung 
auch N. durchbricht und begränzt; gegen W. aber stürzt er steil, 
wie der Wall vor dem Graben, zum Rhein hinab. Er ist reich 
an Holz und Mineralquellen, und enthält ansehnliche, sehr tiefe 
Gebirgsseen, z. B. den F e l d b e r g se e, der 3418, den T i t i fe e, 
der 2710F. über dem Meere liegt. 2) Die Alp, rauhe Alp, er¬ 
streckt sich rücksichtlich ihrer wahren geognostischen Ausdehnung als 
Fortsetzung des Jura vom Rhein bei Schaffhausen bis gegen den Thü- 
ringerwald und das Fichtelgebirge; nach dem gewöhnlichen Sprach¬ 
gebrauch wird jedoch unter diesem Namen der am meisten in die 
Augen fallende Abschnitt dieses Gebirgszuges verstanden, welcher 
bei Sulz am obern Neckar beginnt, dessen Gebiet von der Donau 
trennt, und sich durch Hohenzollern in N. O. Richtung etwa 
4M. breit und 20 M. lang bis zu den Quellen der Brenz, des 
Kocher und der Jaxt zieht, von wo sich eine niedrige Fortsetzung 
durch Bayern zum Steig erw.ald an den Mainufern erstreckt. 
Einzelne Theile derselben sind: die Hochstraß bei Blaubeuern; 
die Aalbuch, die hohe Gebirgsebene zwischen Aalen und Heiden- 
heirn an dem rechten Ufer der Brenz; das Herdtfeld nach Neers- 
heiin zu. Die Alp bildet eine aus dem Donauthale sich sanft er¬ 
hebende, nach dem Neckar zu steil abfallende Hochfläche, ohne 
bestimmten Kamm, mit steilen und tiefen Querthälern, besteht 
aus Kalk, ist wasserarm, und im Innern sehr zerklüftet, voller
	        
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