Full text: D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen

sche Erzgebirge zwischen Obi und Jenisei; 3) das sajanischc 
Erzgebirge, vom Jenisei in bedeutender Breite bis zu den Selenga- 
quellen und dem Baikal. Die östliche Fortsetzung des großen Altai 
ist das mongolische Scheidegebirge oder östl. Ulu Lau 
am Nordrand der Kobi, welches in der Mitte Schan-Ula, im 
Quelllande des Lula und Kerlon King gan heißt. Um dieses 
Hochgebirge lagert sich gegen N. das Alpenland Dauricn, wel¬ 
ches als ein breiter Gürtel am Baikal beginnt, und besonders das 
obere Amurland erfüllt. Drei Hauptmassen sind in diesem ausge¬ 
dehnten Alpenlande zu unterscheiden. Der Hauptgcbirgszug, wel¬ 
cher die Zuströme des Baikal und der Lena von denen des Amur 
scheidet, und Daurien in ein südliches und nördliches theilt, wird in 
W. das selenginskische, in O. das nertschinskische Ge¬ 
birge genannt, und seine östliche Fortsetzung heißt das Jablonoi- 
Chrewet, die Apfelhöhe. Die zweite Hauptmasse umgiebt im N. 
den Baikalsee, und heißt das Baikalgebirge. Die dritte Haupt¬ 
masse endlich stößt unmittelbar im S. des Scheidegebirges an das 
Hochland. Auch die tiefsten Ebenen dieses Alpenlandes haben noch 
2000 F. Meereshöhe, Alpenluft und Alpenflora; um Nertschinsk 
ist Erzreichthum. Als Wasserscheide zwischen Amur und Lena zieht 
sich N. O. von Daurien das schon genannte Jablonoi-Ehre- 
wet als plateauartig ausgebreiteter Höhenzug zum ockotzkischen 
Meere, dessen nördliche Verzweigungen als Stanowoi-Chre- 
wet mit niedrigen Felsrücken und hochgelegenen Torfmooren bis 
zum tschuktschischen Vorgebirge reichen, und mit den Ge¬ 
birgen der Halbinsel Kamtschatka in Verbindung stehen. Die¬ 
ses wilde, zerrissene Gebirge steigt in einer Reihe von Vulkanen zu 
bedeutenden Höhen auf, und endet erst an der Südspitze der Halb¬ 
insel mit dem Eap Lopatka. Unter diesen kamtschatkischen Vul¬ 
kanen sind von S. nach N. die bemerkenswerthesten: der Wilusch- 
inskaja 6300 F., der Streloschnasa 11,468 F., der Aw ät¬ 
sch an skaj a 6600 F., der Kamtschatskaja 16,542 F. , der 
Kronozkaja 9678 F. hoch. Als zweite Abtheilung Sibiriens 
betrachten wir die sich nach N. senkenden Hochebenen zwischen Obi 
und Baikal, welche den Ucbergang von dem Gebirgö- zum Tief¬ 
lande machen; als dritte Abtheilung die Salzsteppen zwischen Obi 
und Tobol; als vierte Abtheilung endlich das sumpfige, eisige Tief¬ 
land von 600 N. Br. bis zum Eismeere. 
Das Klima des russischen Asien ist äußerst verschieden. In der 
Nordhalfte Sibiriens steigt die Kälte oft bis zu einem fast unerträg¬ 
lichen Grad,* und auch im kurzen Sommer thaut der Boden kaum 
2.V F. tief auf; gemäßigter wird das Klima in der mittlern Zone bis 
500 N. Br., heiß sogar in den S. W. Steppen. Das angenehmste, 
selbst dem Anbau aller Südfrüchte günstige Klima haben die Provin¬ 
zen am Nordabhange, noch mehr an der Südseite des Kaukasus.
	        
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