Full text: D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen

DaS chinesische Reich. 
253 
Kiang und Hoang-Ho, das Herz China'-, der Mittelpunkt seiner 
Reichthümer und Bevölkerung, von unzähligen Kanälen durchschnitten, 
mit sehr mildem Klima, Baumwollen- und Seidenkultur, Zuckerrohr- 
und Reispflanzungen. 4) Der Nordgürlel vom Hoang-Ho bis zum 
Hochlande, mit Kornfeldern, Wiesen und europäischen Baumformen. 
Seen und Flüsse. Die Seen des Hochlandes, deren 
Zahl und Größe zum Theil sehr bedeutend ist, sind entweder Steppen¬ 
oder Alpenseen. In Tübet liegen: der Te n g r i - N o o r über !00 □ 
M. groß, ohne sichtbaren Abfluß; der Jamdro oder Palla an der 
Gränze von Butan, mit einer 6 M. br. Insel; der 3 M. lange 
und 2 M. br. Manasarowara oder Schu Mapang, und 
der Rawans Hrad oder rothe See, beide für die Hindus heilige 
Wallfahrtsorte. In Turfan der den Iarkand aufnehmende 30 
M. im Umfange haltende Lop-Noor. In der Dzungarei: 
der Palkati-Noor oder Balkasch, welcher den Ili aufnimmt, 
1731DM. groß, mit salzigem Wasser; der Alaktugal - Noor, 
84 □ M. groß , steht in Verbindung mit dem 23 □ M. enthalten¬ 
den Kiurga-Noor; der Dzaisang, vom Jrtisch durchströmt, 
144DM. groß. In der Koschotei der Khuku.-Noor, d.h. blaue 
See, mitten im Gebirge, 33 DM. groß. In der Mandschurei 
der Hinka, welcher in den Fluß Usuri abfließt. In China: der 
Tong - ting - hu (See), 121 DM. groß, und derP o-gang-h u, 
64 □ M. groß, stehen beide mit dem blauen Strom in Verbindung, 
der Hong - tse - h u, 62 D M. groß, und der Ka o - ge ou - hu 
correspondiren mit dem Hoang-Ho unfern seiner Mündung; der 
Tai-ho, 70 □ M. im Küstenlands, S. der Mündung des Pang- 
Tse-Kiang. Die Flüsse des chinesischen Reiches sind zahlreich 
und zum Theil sehr bedeutend. Die kleineren Gebirgsflüsse Butans 
gehören wahrscheinlich alle zum Gebiet des Bramaputra. In Ost- 
Tübet sind wahrscheinlich die Quellen mehrerer Hauptströme Ostasiens. 
/1) Der Uaru-zzan-bo-tsiu entspringt in unbekannter Gegend des 
W. Scheidegebirges, durchströmt das Haupt-Langenthal des Landes 
nach S. O., und nimmt zu beiden Seiten zahlreiche Gebirgswasser 
ans. Von 28« 20' N. Br. und 113« 15' O. L. an ist sein wahrer 
Laus unbekannt. Einige lassen ihn als B r a m a p u t r a die^Iebirge 
von Assam durchbrechen, und so nach Bengalen zum Ganges gehen, 
andere halten ihn richtiger für den I r a w a d i in Birma, dessen Quellen 
wieder andere N. O. vom See Tengri in Tübet suchen. 2) Der 
S e r i - S o mt u, durchströmt die O. Theile Tübets von N. nach S., 
und wurde früher für den Thaluayn in Birma gehalten. 3) Der 
Kerkiti aus dem See Tschasitsil, heißt weiterhin Satschu, 
durchfließt die chines. Provinz Pünnan als Lantsan-Kiang 
und tritt in Anam als Kiulung (ms. Die tübetischcn Zuflüsse 
des Bang-Tse-Kiang und Hoang-Ho siehe bei diesen. West- 
tübet haben wir schon als Quellland des Sind kennen gelernt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.