DaS chinesische Reich.
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Kiang und Hoang-Ho, das Herz China'-, der Mittelpunkt seiner
Reichthümer und Bevölkerung, von unzähligen Kanälen durchschnitten,
mit sehr mildem Klima, Baumwollen- und Seidenkultur, Zuckerrohr-
und Reispflanzungen. 4) Der Nordgürlel vom Hoang-Ho bis zum
Hochlande, mit Kornfeldern, Wiesen und europäischen Baumformen.
Seen und Flüsse. Die Seen des Hochlandes, deren
Zahl und Größe zum Theil sehr bedeutend ist, sind entweder Steppen¬
oder Alpenseen. In Tübet liegen: der Te n g r i - N o o r über !00 □
M. groß, ohne sichtbaren Abfluß; der Jamdro oder Palla an der
Gränze von Butan, mit einer 6 M. br. Insel; der 3 M. lange
und 2 M. br. Manasarowara oder Schu Mapang, und
der Rawans Hrad oder rothe See, beide für die Hindus heilige
Wallfahrtsorte. In Turfan der den Iarkand aufnehmende 30
M. im Umfange haltende Lop-Noor. In der Dzungarei:
der Palkati-Noor oder Balkasch, welcher den Ili aufnimmt,
1731DM. groß, mit salzigem Wasser; der Alaktugal - Noor,
84 □ M. groß , steht in Verbindung mit dem 23 □ M. enthalten¬
den Kiurga-Noor; der Dzaisang, vom Jrtisch durchströmt,
144DM. groß. In der Koschotei der Khuku.-Noor, d.h. blaue
See, mitten im Gebirge, 33 DM. groß. In der Mandschurei
der Hinka, welcher in den Fluß Usuri abfließt. In China: der
Tong - ting - hu (See), 121 DM. groß, und derP o-gang-h u,
64 □ M. groß, stehen beide mit dem blauen Strom in Verbindung,
der Hong - tse - h u, 62 D M. groß, und der Ka o - ge ou - hu
correspondiren mit dem Hoang-Ho unfern seiner Mündung; der
Tai-ho, 70 □ M. im Küstenlands, S. der Mündung des Pang-
Tse-Kiang. Die Flüsse des chinesischen Reiches sind zahlreich
und zum Theil sehr bedeutend. Die kleineren Gebirgsflüsse Butans
gehören wahrscheinlich alle zum Gebiet des Bramaputra. In Ost-
Tübet sind wahrscheinlich die Quellen mehrerer Hauptströme Ostasiens.
/1) Der Uaru-zzan-bo-tsiu entspringt in unbekannter Gegend des
W. Scheidegebirges, durchströmt das Haupt-Langenthal des Landes
nach S. O., und nimmt zu beiden Seiten zahlreiche Gebirgswasser
ans. Von 28« 20' N. Br. und 113« 15' O. L. an ist sein wahrer
Laus unbekannt. Einige lassen ihn als B r a m a p u t r a die^Iebirge
von Assam durchbrechen, und so nach Bengalen zum Ganges gehen,
andere halten ihn richtiger für den I r a w a d i in Birma, dessen Quellen
wieder andere N. O. vom See Tengri in Tübet suchen. 2) Der
S e r i - S o mt u, durchströmt die O. Theile Tübets von N. nach S.,
und wurde früher für den Thaluayn in Birma gehalten. 3) Der
Kerkiti aus dem See Tschasitsil, heißt weiterhin Satschu,
durchfließt die chines. Provinz Pünnan als Lantsan-Kiang
und tritt in Anam als Kiulung (ms. Die tübetischcn Zuflüsse
des Bang-Tse-Kiang und Hoang-Ho siehe bei diesen. West-
tübet haben wir schon als Quellland des Sind kennen gelernt.