Die Jünger auf den Knie'n sah'n ihn zum Himmel 
zieh'n; sie wären voll Verlangen so gern mit ihm gegangen. 
Da haben sie geseh'n zwei Engel vor sich steh'n, die 
glänzten wie der Morgen, den Leib in Licht geborgen. 
Sie sprachen süß und laut: „Was stehet ihr und schaut? 
zu seinen sel'gen Reichen saht ihr verklärt ihn steigen.“ 
Und wie im Lichtgewand er jetzt von hinnen schwand, 
so wird in Macht und Ehren am jüngsten Tag er kehren. 
Als Richter auf dem Thron, zur Strafe und zum Lohn — 
so wird er wieder kommen; dann freuet euch, ihr Frommen! 
129. Pfingsten. 
Pfingsten ist es. Kinder hört, was uns dieser Tag be— 
schert! Jesu Jünger still verborgen, machten sich gar große 
Sorgen um der Menschen Haß und Spott. Doch da hat 
der liebe Gott seinen Geist auf sie gegossen, daß sie nun 
gar unverdrossen, stark und frei sind ausgegangen, recht mit 
Eifer angefangen, viele Menschen treu belehrt und zum lie— 
ben Gott bekehrt. 
Geist des Herrn, ich bitte dich, Pfingsten ist's, komm 
auch auf mich! Laß von nun an mich auf Erden doch ein 
Jünger Jesu werden. Lehre mich und steh' mir bei, daß ich 
recht verständig sei, daß ich recht auf Gottes Werke und auf 
seinen Willen merke, recht mit Freuden ihn vollbringe und 
die böse Lust bezwinge. Geist des Herrn, o mach' mich 
fromm, daß ich in den Himmel komm'! 
130. Am Frohnleichnamsfeste. 
Himmelsau, licht und blau, wie viel zählst du Sternlein? 
Ohne Zahl, so vielmal sei gelobt das Sakrament! 
Gottes Welt, wohl bestellt, wie viel zählst du Stäublein? 
Ohne Zahl, so vielmal sei gelobt das Sakrament! 
Sommerfeld, uns auch meld', wie viel zählst du Gräslein? 
Ohne Zahl, so vielmal sei gelobt das Sakrament! 
Dunkler Wald, grün gestalt', wie viel zählst du Zweiglein? 
Ohne Zahl, so vielmal sei gelobt das Sakrament! 
Tiefes Meer, weit umher, wie viel zählst du Tröpflein? 
Ohne Zahl, so vielmal sei gelobt das Sakrament!