Neu -Holland. 239 
beiden Seiten und als die höchsten Punkte gelten der Hütham 7500 F. 
und der Latröbe 6800 F. An der Südküste erhebt sich eine Berg¬ 
kette, die Grampians-Berge mit ihrem höchsten Gipfel, dem Wil¬ 
liamsberge, bis zu 6000 F. Das Klima ist im Sommer sehr heiß, 
doch wird die Hitze durch die See- und Landwinde gemäßigt und er¬ 
träglich gemacht; der Winter besteht in heftigen Regengüssen. Im gan¬ 
zen ist das Klima mild und sehr gesund. 
Einheimische Produkte eigenthümlicher Art sind: das Känguruh, 
der Wombat, das Schnabelthier, das Schweifthier, der Dingo oder 
neuholländische Hünd, der neuholländische Casuar, die prächtige Manura, 
der straußartige Emu, der schwarze Schwan, der weiße Adler und an¬ 
dere Vögel; an den Küsten Robben, Stachelrochen, Schildkröten in 
großer Menge, Austern, Riesenmuscheln, Tripangs oder Holothurien, 
die in großer Menge nach China verführt werden, Perlmuscheln; Kohl- 
und Sagopalmen, Kokospalmen, rothe und gelbe Gummibäume, Cedern, 
die dem Mahagoni gleichen, viele Arten von Eucalyptus, worunter eine 
Art das herrlichste Manna in Menge liefert, Casuarinen, deren Holz 
wegen seiner Härte Eisenholz heißt, Rosenholz, eine neue Art von Ka¬ 
japutbaum, Mnrs, wilder Flachs; Spuren von Silber und Zinn, aber 
Gold, Kupfer, Blei und Eisen in großer Menge, Edelsteine verschie¬ 
dener Art, worunter Berylle, Smaragde, Topase, Opale, Granaten, 
Carneole rc.; Granit, Porphyr, Basalt, Kalkstein, Steinkohlen, Jaspis, 
Marmor, Achate, Flinten- und Wetzsteine, Steinsalz, sehr schöne Wal¬ 
kererde, treffsicher Pfeifen- und Töpferthon. In den Kolonien der Eu¬ 
ropäer (1857 1,043,000 Köpfe) gedeihen sehr gut die europäischen 
Hansthiere, besonders Schafe, die eine sehr feine Wolle geben, Getreide, 
Gartengewächse, Obst, edle Südfrüchte, Wein, Tabak, Hanf und Flachs. 
Die Eingebornen stehen auf der niedrigsten Stufe der Kultur, ge¬ 
hören zu den Negritos oder Papuas, gehen nackt oder mit rohen 
Thierfellen bekleidet, verzehren fast Alles roh, haben erbärmliche Hütten 
und ziehen ihre meiste Nahrung aus den Flüssen oder dem Meere. 
In der ersten Hälfte des XVII. Jahrh. besuchten und benannten 
die Holländer einzelne Landstriche an der Nord- und Westküste, doch 
achtete man bald nicht weiter auf sie, darum sind auch ihre Namen 
meistens in Vergessenheit gerathen oder von andern verdrängt worden 
Die Engländer, die jetzigen Herren des Kontinents, haben für die ein¬ 
zelnen Theile neue Kolonienamen eingeführt, sie gelten auch in der Geo¬ 
graphie und sind folgende: Queensland, Neu-Süd-Wales, V i c- 
toria, Südaustralien, Westaustralien, Nordaustralien und 
V an - Diemensland , davon beziehen sich die drei ersten auf Ost¬ 
australien *). 
l) Queensland, das nordöstliche Australien, wird nord- und ostwärts 
vom Ocean bespült, reicht bis zum 156° O. L. und 29° S. Br. und enthält 
') Anmerkung. Die englischen Namen werden englisch ausgesprochen 
nach den bei den britischen Inseln und Amerika S. 45 und 202 schon angege¬ 
benen Regeln; wo diese nicht ausreichen, ist die Aussprache binzugesügt.
	        
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