Full text: Bilder-Geographie für die Jugend

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S. Der nordische «rieg 1700—1721. 
Gleichzeitig mit jbem spanischen Erfolgekrieg wurde der 
nordische Krieg (1700-1721) geführt. Schweden war seit dem 
westfälischen Frieden die bedeutendste Macht des Nordens und 
erregte die Eifersucht Dänemarks, Polens und besonders Ruß- 
Kembs, das durch Peter den Großen (1682—1725) bedeutend 
gehoben war; biesen Mächten schien bie Gelegenheit zum An- 
griff günstig, weil auf bem schwebischen Throne ein ganz junger 
König saß, ber burch seine spätere Halsstarrigkeit unb Toll- 
kühnheit bekannte Karl XII. Aus bem Kriege ging Schweden 
geschwächt, als Macht zweiten Ranges, Rußlanb, bas 
in bem Vertrage zu Nystadt 1721 Livlanb, Efthlanb, Jnger- 
mannlanb unb einen Theil von Carelien erhielt, als euro¬ 
päische Großmacht hervor. 
Auch in Deutschland spielte ber Krieg, und 
beutsche Fürsten nahmen Antheil an bemselben, 
nämlich ber Kurfürst August II. von Sachsen, ber zugleich 
König von Polen war. unb der König von Preußen, Friedrich 
Wilhelm I. 
Auch Deutschland fiel ein Stück schwedischer Beute zu: 
Hannover erhielt 1719 für eine Geldentschädigung Bremen und 
Verden, Preußen im Frieden zu Stockholm (1720), wie wir 
gesehen haben, einen weitern Theil von Pommern. 
10. Die pragmatische Sanktion. 
Der Kaiser Karl VI. (1711—1740) hatte keine männ¬ 
lichen Erben. Es war ihm alles darum gelegen, seiner Tochter 
Maria Theresia die Erbfolge zu sichern. 
Er trat 1721 mit einer Erbfolgeordnung vor, der söge- 
nannten pragmatischen Sanction, welche die Untheilbarkeit seiner 
Länder und die Erbfolge seiner Töchter und deren Nachkommen 
festsetzte. Im Falle des Aussterbens dieser Linie sollten die 
Töchter Josefs I. und deren Nachkommen als Erben eintreten. 
Es gelang dem Kaiser, unterstützt durch die diplomatischen
	        
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