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sich von der nördlichsten Küste des großen Oceans immer in nicht
großer Entfernung von diesem Oceane 1700 Meilen lang bis an
die südlichste Spitze Südamerikas. Dieses Gebirge hat sehr
hohe, mit ewigem Schnee bedeckte Gipfel und viel Vulcane; es
hat verschiedene Namen. In Südamerika heißt es Kordil¬
leren oder Anden geb irge, in Nordamerika Felsenge-
birge. Seine höchsten Gipfel sind im äußersten Norden:
der Eliasberg, in Meriko der Popocatepetl und der Vulcan
Orizaba, sämmtlich 10 —17000 Fuß hoch; in Südamerika sind
die höchsten Berge der Sorata, Jllimani, Gualatieri, Chini-
borasso. Alle diese sind über 20,000 Fuß hoch. Auf diesen
hohen Bergen lagern ungeheure Eisfelder, welche den großen
Strömen ihr Wasser geben, wahrend am Fuße der Berge Pal¬
men gedeihen und die Hitze sehr drückend ist. Außer vielen feuer¬
speienden Bergen, die zum Theil bis zu ihrer Mündung (Krater)
mit Schnee bedeckt sind, giebt es auch schlammspeiende Berge, die
zuweilen ungeheure Massen Schlamm und schmutziges Wasser, in
welchem sich sogar todte Fische befinden, herauswerfen. Wo
feuerspeiende Berge sind, da sind auch die Erdbeben häufig; dies
ist auch in Amerika der Fall; namentlich ist der nördliche Theil
Südamerika's und Westindiens sehr davon heimgesucht.
4. Die Lage Amerika's an zwei Oceanen, die vielen Buchten
und Baien, endlich die vielen großen Ströme machen Amerika
vorzüglich zum Handel geeignet, und in der That finden wir, daß
Fragen: In welcher Richtung lauft das Felsengebirge? Wie
heißt es in Südamerika? Welches sind seine höchsten Gipfel?
Welches andre Gebirge hat nur Gipfel von gleicher Höhe? Welche
schädlichen Folgen haben feuerspeiende Berge außer dem Feuer-
speien?