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Ilaliest.
Das Land wird in 7 Intendanzen eingetheilt.
«-Palermo mit der Hauptstadt Palermo. Sie liegt
am Meere, hat 150,000 Jnw-, einen Erzbischof, eine Univer¬
sität, 60 Pfarrkirchen, 70 Klöster, einen Hafen, und treibt
Handel. Zwei große Straßen durchkreuzen sich, und bilden im
Durchschnittspunkte einen schönen mit Statuen und Fontainen
gezierten Platz, Marino genannt. In einer Gruft des Ka¬
puzinerklosters vor der Stadt vetwesen die Leichen nicht; Vor¬
nehme' lassen hier häufig die Leichen ihrer Angehörigen beisetzen,
und besuchen sie noch oft. Am Feste der h. Rosalia, welches 3
Lage dauert, wird das silberne Bild derselben auf einem 80 Fuß
hohen Gerüste, welches mit Orangenbäumen und Musikern be¬
setzt ist, von 56 prächtig aufgeputzten Maulthieren durch 28 Po¬
stillons dach deni Marino, dann nach dem Hafen gefahren; am
letzten Abend wird die Kirche, in welcher das Grab der h. Ro¬
salia ist, mit Spiegeln behängt und mit 20,000 Kerzen erleuch¬
tet. — Möntereale liegt auf einem Berge, und hat 12,000
Jnw. Eine mit Landhäusern besetzte Straße führt von Palermo
hieher.
Trapani, wo Trapani, große Stadt mit 24,000
Jnw., zugleich eine Festung. In der Nähe liegt der Berg Er y x,
auf welchem ehemals ein Venustempel stand. Jetzt liegt an dem
Berge ein Karmeliterkloster, in dessen Kirche ein Gnadenbild der
Mutter Gottes, Madonna de Trapani genannt,, von vie¬
len Wallfahrern besucht wird.
y) Siegentf, wo die Stadt Girgenti, das Agrigentum
der Alten, eine Seestadt mit 12,000 Jnw. Man treibt Handel
mit Korn. Nahe dabei ist der Maral uba (d. h. Zerstörung,
im Arabischen), ein Vulkan auf ebenem Boden^, der aber nicht
Feuer, sondern Koth auswirft, welches oft mit Erdstößen ver¬
bunden ist.
ö) Messina, wo die Stadt Messina an der Meerenge,
mit 70,000 Jnw. Im I. 1783 wurde sie durch ein Erdbeben
fast ganz zerstört, daher haben die meisten Häuser nur ein ein¬
ziges Stockwerk. In der Benediclinerkirche ist die schönste Orgel
Italiens. Die Stadt hat Seidensabriken, und treibt Handel
mit Seide.— Zu dieser Intendanz gehören die l ip arischen
Inseln, z. B. Lipari, Stromboli, Volkano. Sie haben viel
Wein, Feigen , Baumwolle und Schwefel. Volcano hat einen
Vulkan, Stromboli aber ist ein aus dem Meere hoch hervorragender,
immer brennender, rauchender und donnernder Feuerberg, ^ was
besonders des Nachts einen furchtbar prächtigen Anblick gewährt;
doch wird er von etwa 1000 Menschen bewohnt.
x) ,C a t a n i a, wo die Stadt Catania mit 100,000 Jnw»,
von denen 20,000 in, den Seidensabriken arbeiten sollen. Hier ist
eine Universität. Man feiert hier das Fest der h. Agathn, wie
zu Palermo das Rosaliafest, und handelt mit Seide und Eis.
Das Eis bekommt man von dem 10,000 Fuß hohen Aetna,
bei den Jtaliänern Gibello genannt, an dessen Fuße die
Stadt liegt. Der Aetna ist ein Vulkan, hat u^nten 20 Stunden