Das Königreich Belgien. 202
Nathhause, und treibt starken Handel, denn der Kanal, an wel-
cbem die Stadt liegt, tragt große Schiffe. — Die Festung
Dclfzyl am Dollart hat einen Hafen.
Au diesen 9 Provinzen kommt noch das
Großherzogthum Luxemburg.
Es liegt von den übrigen Provinzen getrennt, im
Süden der Niederlande, zwischen Belgien, Frankreich und
der preuß. Provinz Niederrhein, und gehört zu den Staa¬
ten des deutschen Bundes, und der König der Nieder¬
lande als Großherzog von Luxeniburg ist Mitglied des
deutschen Bundes.— Die Ardennen ziehen durch das Land,
daher ist es bergig und waldig, hat viele Eisengruben, we¬
nig Kornbau. Man spricht Deutsch und Französisch.
Luxemburg, die Hauptstadt, hat 9000 Jnw. und ist eine
der ersten Festungen Europa's. Die Festungswerke sind in Fel¬
sen gehauen. Sie gehört zu den deutschen Bundesfestungen, und
der König von Preußen ernennt den Commandanten.
St. Hubert, ehemals eine Abtei, ■ in den Ardennen, hat
das Grab des h. Bischofs Hubertus, und wird von Pilgern be¬
sucht, welche die Hundswuth zu haben fürchten.
Bouillon,^ ein Städtchen, ist der Hauptort eines Herzog-
thums, das unter der Landeshoheit des Königs der Niederlande
steht. Berühmt ist Gottfried von Bouillon, welcher
den ersten Kreuzzug anführte. , ,
10) Das Königreich Belgien.
Lage. Dieses Land war seit 1815 ein Bestandtheil
des Königreichs der Niederlande, im September 1830
riß es sich aber los, nahm den aus der Römerzeit her¬
rührenden altem Narmn Belgien -an, und gestaltete
sich zu einer unabhängigen. konstitutionellen Monarchie.
Bor 300 Jahren hieß Belgien die spanischen Nieder¬
lande, späterhin die ö str e i ch i sch en N i e de r l a nde
bis zur französischen Revolution. — Das jetzige Belgien
stößt nördlich an die Niederlande, östlich an die preußische
Rheinprovinz, südlich an Luxemburg und Frankreich,
westlich an die Nordsee. Es ist kleiner, als das König¬
reich der Niederlande, hat aber 1 Mill. Jnw. mehr,
nämlich 3 Millionen.
Boden und Clima. Im Süden hat Belgien
Berge, Arme der Ardennen; in der Mitte des Landes ist
der Bode» eben, nach Norden und an 'der Seeküste nie-