Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen

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Massen, so wie mit Lehmlagern überdeckt an den Ufern der 
Gebirgswasser auf weiten Flächen, die bis über den Altai 
hinausreichen. 
Den Uebergang des Mittlern zum südlichen Ural 
bildet ein zu mehreren Gipfeln von etwa 4000' Durch¬ 
schnittshöhe ansteigender Gebirgsdistrikt, als dessen erhabenste 
Punkte wir den Taganai und Jrmel Tau bezeichnen. 
Eine weit verbreitete, durch die mannigfaltigsten Holzgattun¬ 
gen, die Linde, Buche, Ulme, Eberesche, Ahorn bereicherte 
Waldbedeckung, die über 9/10 der Oberfläche ausfüllt, charak- 
terisirt die Natur des südlichen Ural, ganz im Gegensatz des 
nördlichen, auf dem nur Krüppelholz und an tiefern Stellen 
in sparsamer Verbreitung der Lerchenbaum, die Birke und 
Kiefer gedeihen. Die Längenthäler des Uralflußes und 
der Sakmara spalten die südliche Abtheilung des Ural¬ 
systems in drei Hauptketten, deren kühle, gras- und baum¬ 
reiche Abhänge in der heißern Jahreszeit von den auf der 
kirgisischen Steppe angesiedelten Baschkirenhorden durch¬ 
streift werden. 
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Nach seiner geognostischen Struktur zerfällt der 
Ural in eine mittlere, der Urformation angehörende Granit- 
und Gneißmasse, mit nach beiden Seiten vorgelagerten, eben¬ 
falls durch plutonische Entstehung hervorgetretenen jüngern 
Bildungen. Gegen die asiatische Seite sind es Schiefer¬ 
massen, durch die begleitenden Längenthäler der Gebirgswasser 
von der Hauptmasse getrennt, und von Querspalten durch¬ 
brochen, durch welche die wilden Gebirgswasser des Jset, 
der Tura, der Tawda ihren Abfluß zu dem großen 
Stromsystem des Ob gewinnen. Nach der europäischen 
Seite lehnen sich der Centralkette mächtige Kalk- und Sand¬ 
steinmassen an, welche, die eine die andere überdeckend, einen 
breiten Vorgürtel gegen die sarmatische Ebene bilden, mit 
den Durchbruchsthälern der ihren Erguß zum Wolgasystem 
gewinnenden Wasser der Bjelaja, Ufa, Czussowaja. 
Wir übergehen den Kaukasus als ein dem asiatischen 
Erdtheil angehörendes Gebirgssystem, ebenso die Karpathen, 
die bei der Betrachtung des südwestlichen Hochlandes ihre 
Stelle finden, und gehen zu der sarmatischen Ebene über. 
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