Full text: Lehrbuch der Geographie

Einleitung. 
Begriff und Eintheilnng der Geographie. 
griechische Wort Geographie heißt auf deutsch Erdbeschreibung. 
Man theilt dieselbe ein: in mathematische, physische und poli¬ 
tische Geographie. 
Die mathematische Geographie betrachtet den Erdkörper als 
ein Ganzes und handelt von seiner Stellung im Weltall, seiner Gestalt und 
Größe, seinen Bewegungen und den daraus hervorgehenden Erscheinungen 
in der Verbreitung des Sonnenlichts. 
Die physische Geographie betrachtet die Erde als einen Körper 
und handelt von Land, Wasser, Luft, Klima und Produkten. 
Die politische Geographie betrachtet die Erdoberfläche in Be¬ 
ziehung auf die Staaten, d. h. diejenigen Erdräume, woraus ein Lolk 
oder mehrere Völker unter gemeinsamen Obrigkeiten und Gesehen mit 
einander leben. 
Das Weltall. 
Der große, unermeßliche, blaue Raum, in welchem zahllose Heere von 
leuchtenden und beleuchteten Körpern (Sterne) schweben, die durch gegen¬ 
seitige Anziehung, im strengsten Gleichgewicht gehalten werden und beständig 
in der ihnen zugeordneten Bahn sich bewegen, heißt das Weltall. 
Unsere Erde ist ein Punkt im Weltall, ein Stern unter Sternen. Diese sind 
entweder Fixstern e (sonnen),WandelsterneoderPlaneten (Erden), 
Nebenplaneten oder T rab an t cn (Monde), Ko m eten oder Sch we is- 
sterne, je nach dem sic ihren Ort und ihre Stellung zu andern Sternen 
verändern oder nicht, und je nach der Art wie sie es thun. Die Sonne 
ist ein Fixstern, die Erde ein Planet der Sonne, der Mond ein Trabant 
der Erde.^ Die Zahl der Gestirne, die wir am Himmel mit bloßen, selbst 
mit bewaffneten Augen sehen ist kleiner, als die der unsichtbaren, noch 
nicht erblickten. An Farbe, Stärke ihres Lichts und an Größe sind sie 
unter sich sehr ungleich, und da alle Weltkörper, mithin auch die Erde, 
sich bewegen, so haben wir nach Sonnenuntergang zum Theil andere 
Sterne am Himmel als am Morgen; andere im Frühling, andere im 
Herbst; einen andern Sternhimmel hat der Südländer, einen andern der 
Nordländer. 
Das Sonnensystem (siehe Anhang I.). 
Gestalt der Erde. 
Die Erde hat die Gestalt einer Kugel, daher Erdkugel, Erdball. 
Der Globus ist ihr Abbild. 
Für die Kugelfor>w"der-Erde sprechen folgende Erfahrungen und 
Beweise: 1) Die Gestalt des Erdschattens bei einer Mondfinsterniß; 
2) der in den verschiedenen Gegenden der Erde spätere oder frühere Auf- 
und Untergang der Sonne) 3) das allmählige Sichtbarwerden aller
	        
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