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das beut Schüler in die Hand gegeben werden soll,
nicht mehr enthalten darf, als er mit Nothwendig¬
keit wissen, also auch behalten muß. Daher feh¬
len viele Namen von Bergen, Flüssen, Seen, Städ¬
ten re., die in dieser oder jener Beziehung sehr-
bedeutend sein können, aber es nicht durchaus in
allen Beziehungen sind; für sie wird ans der
nächst höheren Lehrstufe sich Raum genug finden.
Daher fehlen die Angaben der Längen- und Brei¬
tengrade, die dem Schüler ohne Bekanntschaft mit
der mathematischen Geographie unverständlich sein
müssen. Daher sind nur die wichtigsten statistischen
Angaben, und auch diese nur in runden Zahlen mit¬
getheilt, was für den Unterricht, und nur für die¬
sen ist das Buch geschrieben, gewiß genügt.
3) Auch für das, was der Leitfaden enthält,
bedarf es einiger rechtfertigenden Worte. Ich ging
von der Ansicht aus: die Geographie soll dem Schü¬
ler ein belebtes Bild des Erdganzeu, oder, was
hier dasselbe ist, ein Bild des belebten Erd¬
ganzen geben. Aus der Physiognomie eines Men¬
schen, ja, jedes organischen Wesens erkennt man
den in ihm wohnenden und waltenden Geist, und
doch wird auch wiederum nur ans der Erkenntniß
dieses Geistes jener äußere Abdruck desselben erst in
seiner ganzer: Bedeutung erfaßt werden können. So
auch in der Geographie. Ans der Physiognomie,
d. h. aus der äußeren Gestaltung eines Erdtheils,
eines Landes werde ich einen Schluß machen können
aus das in demselben sich entwickelnde organische Le¬
ben und dieses wird, ist es begriffen worden, wie¬
der zum Verständniß der äußerrn Gestaltung we¬
sentlich beitragen. Beides also muß zur lebendi-