Full text: Grundzüge der Erdbeschreibung

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feuchte Luft, verbunden mit einem hohen Wärmegrade, häufige 
Fieber. Nach derselben steigert sich die Hitze, bis sie im 
März und April ihren höchsten Grad erreicht; versengende 
Gluthwinde (Samum) ertödten die Vegetation, und sind 
selbst Menschen und Thieren fürchterlich. Im Süden des 
Aequators treten dieselben Erscheinungen, nur in der entgegen¬ 
gesetzten Zeit des Jahres hervor. Die Wüsten sind fast re¬ 
genlos; an vielen Orten regnet es gar nicht oder in vielen 
Jahren nur einmal. Außerhalb der tropischen Gegenden 
nähert sich das Klima mehr dem der südlichen Europäischen 
Länder, nur daß, während bei uns Winter ist, im südlichen 
Afrika der Sommer einfällt; so erndtet man am Cap in; 
Dezember und Januar, und unsere Obstarten reifen dort im 
Februar und Marz. 
Wie die Gestaltung Afrika's und sein Klima, so sind 
auch seine Produkte einförmig. Es erzeugt die kolossalsten 
Thierbildungen, namentlich den Elephanten, das Flußpferd, 
das Rhinoceros, den Strauß, den Bewohner der Wüste, das 
Crocodil vorzugsweise im Nil, die Boa und andere giftige 
Schlangen. Diejenigen Erzeugnisse seiner Thierweit, welche 
es mit andern Erdtheilen gemein hat, sind hier größer und 
nluthiger, so der Löwe, die Hyäne. Elephanten und Rhino¬ 
cerosse leben in feuchten, waldigen Gegenden, Flußpferde in 
allen größeren Flüssen. Wichtig für die Bewohner der Oasen 
ist das Kameel, das Schiff der Wüste, das meist die Stelle 
des Fuhrwerks vertritt, und mit Leichtigkeit die Wüste durch¬ 
schreitet. Die Giraffe, das Zebra und das Gnu scheinen 
dem Erdtheil ausschließlich anzugehören. Auch die Pflanzen¬ 
bildungen Afrika's zeichnen sich durch ihre Größe wie durch 
ihren Gewürzreichthum aus; es erzeugt den Asfenbrodbaum 
oder den Baobab, dessen Stamm einen Umfang von 80 Fuß 
erreichen soll; majestätische Palmen, unter denen besonders 
die Kokospalme wegen ihrer mannigfaltigen Benutzung für 
die Eingebornen, und die Dattelpalme, der Brodbaum der 
Oasen, von größter Wichtigkeit sind; den Butterbaum, der 
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett liefert; Gummibäume, 
Farbehölzer, die brennendsten Gewürze, und in einigen Län¬ 
dern Getreide in solcher Menge, daß man von demselben 
hundertfachen Ertrag erndtet. Das verbreitetste Culturgewächs 
in dem größten Theile Afrika's ist die Durrah oder Kaffer- 
hirse. Unter-Aegypten liefert Baumwolle in großer Menge,
	        
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