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Kaukasische Landenge.
Tschetschen. Mehrern Theils unwissende Muhamedaner, theils Spuren des
Christenthums zeigend. Vorzüglich in 4 Stämme getheilt (Inguschen,
Karabulaken, Tuschen und Tschetschen. Vom Stammältesten geleitet,
nur die Tschetschen vomAslan-Bei regiert. Ort:
Tschetschen, Dorf und Sitz des Äslan-Bei. 25s H.
iv. Land der Oseti oder Ossetien, auch genannt Ikonks-
tan. Gränzen. Groß-Kabarda, Land der Kisti, Georgien, Basia-
nerland- — Gebirgsland vom hohen Kaukasus durchschnitten, indem
hier die Kaukasische Pforte; Doppelabdachung zum Tcrek und Kur und
starke Wässerung. Produkte: Getreide, Gemüse, Tabak, zahmes
Vieh — Einwohner: die Oseti mit eigener Sprache, in feststehen¬
den Hütten und Dörfern wohnhaft; mit Viehzucht, Landbau und dazu
sämmtlich mit Räuberei beschäftigt, außer dem Stamme der Badiller.
Der Religion nach theils Muhamedaner, theils griechischer Christ,
theils weder das eine noch andre, der Regierung nach theils frei
unter kleinen Mursen, theils den Tscherkcssen, theils den Russen zins-
pflichtig. Ort:
Darrel, Best, an der Kaukasischen Pforte.
V. Baskawerland oder Land der Tschegem und Balkar. Am
9020' hohen Elburus und den Quellen der Terek und der Kuma. —
Schönes Weideland, reich an Vieh, Wildpret, Honig, Wachs, Pelz¬
werk und Getreide. — Einwohner wahrscheinlich tatarischer Abkunft;
in die Stämme Tschegem, Balkar und Karatschai zerfallend,
mit eigenen Fürsten, den Tscherkcssen zinsbar. Ohne Städte, nur Dörfer.
VI. A w sch a sien (Abchasien) im westlichsten Kaukasus und am
Schwarzmeere. — Vom Kaukasus durchzogen, fruchtbar und wei¬
dereich. — Produkte: Vieh, Honig, Wachs, Pelzthicre, Fische:
Getreide, Buchsbaumholz; Eisen, Stahl, Naphta. — Einwoh¬
ner; i. Awschasser (Abassen, Abonen, Absne) in vielerlei Stämme
getheilt mit Tscherkessischer Mundart; rohe Spuren des Christenthums
zeigend, zerstreut in Hütten lebend. Beschäftigt mit Viehzucht, wenig
Landbau, mit Jagd, Fischerei, Räuberei, mehrern Kunstarbeiten, Han¬
del und Sklavenverkauf. Regiert von einigen Fürsten, die Vasallen
der Kabaedinschen Fürsten sind; 2. Kubanische Tataren. 3. Ge¬
orgier, Griechen, Armenier, Juden re. — Einthciluna:
3) Klein - Awschasien, um die Quellen des Kubän. Nur Dör,
fer enthaltend.
b. Groß - Awschasien, treffliches Küstenland. — Städte:
Añapa, Ruff. Dest.
Sudschuk - Kala, deßgl.
Soguni Kala, starke Ruff.
Best, mit Bai und Hafen. Handel-
Mamai, sonst mit Hafen und
Handel.
Isgaur, Seeplatz mit wenig
Handel-
Anaklka, Russ.Destung.
vil. Land der Nogajer, zwischen dem Kaukasus und KubLn.
Schönes, gut gewässertes Land. Produkte der Viehzucht und des
Landbaues. Einwohner: Nogajer - Tataren, in Dörfern wohnend,
mit Viehzucht, Bienenzucht, Landbau. Räuberei und Handel; auch mit
Sklavenhandel beschäftigt. Unwissende Muhamedaner. In mehrere
Stämme getheilt, unter kleinen Fürsten und Edelleuten als Leibeigene
stehend.
B. Georgien (Gurdschistan, Grusinien).
Südlich vom Kaukasus bis zum Türkischen Gebiet und Persien, und
vom Schwarzmeere bis Dagestan. — Boden: wechselnd mit Berg
und Thal und Ebenen. Sehr fruchtbar, weidereich, schlecht angebaut.