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um ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu wahren. Aber
diesmal traten sie mit vielen andern Stämmen Italiens
in Verbindung, namentlich mit den Umbrern, Etruskern
und den im Norden wohnenden Galliern. So sammelte
sich gegen die Römer ein ungeheures Heer. In ihrer Not
ernannten sie den Quintus Fabius Rullianus zum Diktator,
und dieser nahm den jüngeren Decius Mus zum Reiter-
295 o6erfi östlichen Abhang des Apennin bei Sentin um
v.Chr.es 295 v. Chr. zur Entscheidungsschlacht. Auf dem
rechten Flügel der Römer, dem die Samniten gegenüber-
standen, neigte sich der Sieg nach langem Ringen auf die
Seite der Römer; aber der linke römische Flügel, den Decius
Mus befehligte, war in Gefahr von den Reitern und Kriegs-
wagen der Gallier zersprengt zu werden. Da gedachte
Decius Mus seines Vaters. Auch er ließ sich durch den
Priester zum Opfer für die Todesgötter weihen und rief
dabei: „Vor mir her Entsetzen und Flucht, Gemetzel und
Blutbad! Der Zorn der Götter des Himmels und der
Hölle komme über Wehr und Waffen des Feindes, daß sie
mit mir im Todesfluche untergehen." Dann sprengte er
verhüllten Hauptes mitten unter die siegreichen Gallier und
wurde erschlagen. Hinter ihm her drangen die Römer mit
neuem Mute vor und erfochten den Sieg, der ihnen die
Herrschaft über ganz Italien sicherte.
VII. Pyrrhus.
Än lieblicher, fruchtbarer Gegend Unteritaliens, an
einem breiten, tief ins Land einschneidenden Meerbusen lag
die alte Griechenstadt Tarent. Ihre Schiffe durchfurchten
weite Meere und tauschten fremde Waren für einheimische.
Wohl waren die Einwohner durch Handel und Schiffahrt
reich geworden, zugleich aber auch weichlich und übermütig. —
3hn Jahre 281 hatte sich während eines Sturmes eine