Von Gottfried von Bouillon bis Carl den V. 95
mili an des I., vermählet (§. 100.). Aus dieser Ehe kam
der Prinz Karl, der nach dein Tode seiner königlichen
Eltern, als König Karl der I. den spanischen, und wenige isi«
Jahre später als Karl der V. den deutschen Thron bestieg, isi»
Mit diesem Fürsten kam der österreichische Stamm
auf den Thron von Spanien.
Karl war der länderreichste Fürst seiner Zeit. Seine
Staaten waren so ausgedehnt, daß in ihnen, wie man zu
sagen pflegte, die Sonne nie unterging. Er war
Kaiser von Deutschland, König von Spanien,
Neapel und Sizilien, Erzherzog von Oesterreich,
Beherrscher der Niederlande, und des nördlichen
Italiens, und Herr von West-Indien, Peru und
Mexiko in Amerika. So war also zu Anfang der neuen
Zeit das Haus Oesterreich durch glücklich berech¬
nete Verbindungen zu einer Uebermacht gestiegen,
die für ganz Europa gefährlich werden konnte. Das fol¬
gende Weltalter wird die Geschichte des — Sinkens und
Fa llens dieser furchtbaren Macht entwickeln. Denn
Auch aus cntwölkter Höhe
Kann der zündende Donner schlagen;
Darum in deinen glücklichen Tagen
Fürchte des Unglücks tückische Nähe.
Schiller.