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Physikalische Erdkunde.
den Namen des grünen Gebirges und endigt im bri¬
tischen Nordamerika. Die westliche Kette ist nahe bei
ihrem Südende unter dem Namen der Cumberlands-
berge bekannt; sie breiten sich in Virginien und Pennsyl-
vanien gewaltig aus und heißen hier wieder AUeghany.
Jenseit des Susquehanna geht der Zug mehr östlich, heißt
Catskillberge und endigt in der Nahe eines Hudson-
Nebenflusses, des Mohawk. — Der Zucke r h u t oder
Washingtonberg 6,000'. — Vulkane finden sich bloß
in den westlichen, nicht aber in den östlichen Gebirgen,
woraus man, wie bei Südamerika, schließen möchte, daß
diese mit jenen nicht zusammenhangen.
§. 19.
Die Ebenen, Vorgebirge und Inseln Amerika's.
A. D i e Ebenen.
I. In Südamerika:
1) Die Pampas von Buenos-Ayres. Vom
20° S. Br. bis zum 40°, an der rechten Seite der Ströme
Paraguay, Parana und La Plata. Sie haben so geringe
Abdachung, daß die kleinern Flüsse vcrsumpsen. Hier sind
die zahllosen Heerden von Pferden und Rindvieh. So
weit das Auge reicht, kein Baum, aber Gras manneshoch.
In vielen Gegenden Salz und Salpeter. Sandfelsen ist
die Unterlage. Wo Wässerung fehlt, ist Alles kahl und
öde; doch dein größten Theil nach ist die Fruchtbarkeit
außerordentlich, wird aber nur in der Nahe der wenigen
Wohnstätten anders, als zu bloßen Viehweiden benutzt.
2) Die Ebene des Amazonenstroms, eine der
größten der ganzen Erde. Auf 500 M. weit mit uner¬
meßlichen Waldungen so überdeckt, daß nur die Flüsse offene
Heerstraßen darbieten. Bei der geringen Abdachung^ des
Landes tritt die Fluth des Niesenstromes in ungemeflener
Breite aus. Daher der fruchtbare, ganz steinlose, üppig
überwucherte Boden. Kleiner sind
3) die Ebenen des Orinoko, welche sich vor¬
züglich im S. von der längs des karaibischen Meeres lau¬
fenden Gebirgskette und östlich von den Anden ausbreiten
und hier die Llanos oder Savannen bilden. Es sind
dieß, wie die Pampas, baumlose Flächen, die an den mei-