Full text: Das Königreich Preußen (Bd. 2)

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und Niederschlesien leben fast nur in den Städten und unter¬ 
scheiden sich, gleich den oberschlesischen Stadt-Juden, nur wenig 
von der Lebensweise der Christen. 
§. 89. §. 279. Neligionsverhältnisse (2.). 
.Zur katholischen Religion bekennen sich die Mehrzahl der 
Oberschlesier und der Bewohner der Grafschaft Glatz, während 
die protestantische Religion in Niederschlesten ganz überwiegt und 
in Mittelschiffen nur um die Hälfte mehr Bekenner zählt. Im 
Regierungsbezirk Oppeln und der Grafschaft Glatz kommt 1 Evan¬ 
gelischer auf 8 Katholiken, im Regierungsbezirk Liegnitz I Ka¬ 
tholik auf 64 Evangelische, im Regierungsbezirk Breslau 1 Ka¬ 
tholik auf 1| Protestanten. Die katholische Geistlichkeit verehrt 
in dem Fürstbischof von Breslau ihren Oberhirten, nur der Kle¬ 
rus der Grafschaft Glatz befindet sich unter der Oberaufsicht des 
Erzbischofs von Prag und der Kreis Leobschütz gehört zum Spren¬ 
gel des Erzbischofs von Olmütz. Die evangelische Geistlichkeit 
steht unter dem Generalsuperintendenten und dem Provinzial - 
Consistorinm zu Breslau. Superintendenten sind einem evange¬ 
lischen, Erzpriester einem katholischen Kirchenkreise vorgesetzt. Die 
katholische Kirche hat 912 Mutter- und 347 Tochterkirchen und 
325 Kirchen und Kapellen, in dem des Jahres nur einige Mal 
Gottesdienst gehalten wird. Die evangelische Kirche besitzt 685 
Mutter- und 61 Filialkirchen und 62 Betsäle mit 753 Pastoren 
und Predigern. 
Klöster-der barmherzigen Brüder giebt es in Breslau, 
Pilchowitz und Neustadt, der Franziskaner in Neustadt und Lamms- 
dors, der Kapuziner auf dem Annaberge bei Kosel, der Ursuli- 
nerinnen in Breslau und Schweidnitz, der Elisabethinerinnen in 
Breslau, der Magdalenerinnen in Lauban, der grauen Schwestern 
in Neisse, der Schulschwestern in Ebersdorf und Wölselsdorf in 
der Grafschaft Glatz. 
§. 90. §. 280. Otffeninche Anstalten (2.). 
1. Die Universität Breslau mit 5 Fakultäten, einer evan¬ 
gelisch-theologischen, einer katholisch-theologischen, einer juristischen, 
einer medicinischen und einer philosophischen, mit großartiger Bi¬ 
bliothek von 130,000 Bänden, Sternwarte, schönem chemischen La- 
baratorium und physikalischem Kabinet, herrlichem botanischen Gar¬ 
ten, zoologischen, anotomischen und pathologischem Museum u. s. w. 
2. Gymnasien, a. evangelische:' Breslau s3), Liegnitz
	        
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