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8. Der Ostrand bis zum Kap Guardafui, 750 M. s.; fast ganz im*
bekannt; wahrscheinlich ähnlich wie der Südrand gebildet. Die Küsten-
Terrasse hat verschiedene Namen: Natal- oder Kaffern-Küste bis zn
der da Lagoa-Bai, Sofala bis znr Mündung der Zambeze, Küste von
Mozambique bis zum Kap Delgado, Quiloa zwischen 9° und 8° S.Br.,
3 anguebar zwischen 8° S.Br. und 2° N.B., Magadoro in 2» N.Br/
Ajan zwischen 2" und 12° N.Br., Adel und Zeila oder das Land der
Somaul is. Das über der Ostküste anffteigende Randgeberge ist fast ganz
unbekannt. Im S. beginnt es mit den Witb ergen (d. h. weiße Berge) bis
7500" und 8000" h. Zn beiden Seiten des Zambeze heißt es Lnpata (d. h.
Rücken der Welt). Hier liegen auf der Scheitelfläche oder auf verschiedenen
Terrassen die Länder Motapa (Monomotapa), Matuca und Manica.
Jenseits des Ostrandes scheinen sich weit nnd breit Savannen-Plateaur
auszubreiten.
C. Der Westrand von der Mündung des Oranje unter 32° S.Br.
bis 8° N.Br.; noch sehr unbekannt; ähnlich gebildet wie der Südrand. Die
Küste bis zum Kap Negro ist fast unbekannt, bafenloS, öde, kahl, selten be¬
sucht. Auch Unter-Guinea oder Benguela, Angola, Congo und
Loan go sind wenig bekannt. So viel ist gewiß, daß man von den Kü st en-
ebenen Unter - Guineas aus über Bergzüge, welche der Küste pa¬
rallel laufen, zum Tafelland des Innern von Afrika emporsteigt. Darf man
den Nachrichten Douville's trauen, so scheint es, daß auf der Südseite des
Coango das Tafelland einen keilförmigen Vorsprung bildet, dessen Westab¬
fälle terrasscnartig gebildet ssnd. In denselben soll sich am linken Ufer des
Coango unter 36" O.L. der 10,680" h. Vulkan Zambi, auf dem rechten. Ufer
den 13,680" h. Müria erheben. In der Bergkette Agatta, die genau in
der Mitte von Afrika vom Aequator bis 2° S.Br. streicht, soll ein anderer
Berg Zambi 14,700" h. sein. Das Plateau, auf welchem sich der Zambi
erhebt, habe eine abs. Höhe von 5460". Das Tafelland aber zwischen dem
Asphalt-See Knffua zwischen 4" und 5" S.Br. und 43" O.L. bis gegen
den Aequator hin erheben sich 4500".bis 5400" üb. d. M. Der NW.Vor¬
sprung des Tafellandes thürmt sich im Amboser Hochlande gewaltig auf
und erreicht in den Camerun s-Bergen mehr als 12,000". Dieses Gebirgs-
land steht wahrscheinlich mit den Gebirgen Congo's, sowie mit dem Nordrand
in Verbindung.
D. Der Nordrand von den Ebenen Senegambiens im W. bis zum
rothen Meere und dem'Golfe von Aden im O. ist in der Mitte fast unbekannt.
I Der westliche Theil des Nordrandes bildet das Hochland
von Sudan, 300 M. l., 150 M. br., 41,000 Q.M. gr. Es ist ein bis
3000" h. Bergland und füllt ganz Nord-Guinea und einen Theil Senegam-
bieirs. Gegen O. wird es in der 3000" h. Bergkette Kong von dem Ouorra
durchbrochen. Gegen S. fällt es unmittelbar zum Meere oder zum Delta-
Lande des Ouorra ab. Die südlichen Küstenlandschaften heißen von O. nach
W. gezählt: Sklaven-, Gold-, Zahn- und Elfenbein-, Pfeffer-
und Sierra-Leone-Küste. Gegen die Sandwüsteneien des niedern Sene¬
gambiens und der Sahara stürzt das Bergland oft in jähen Wänden steil
herab. Die Culturstriche deS Plateaus sind die Mittelpunkte einer unzäh¬
ligen Menge kleiner Staaten, unter denen nur Aschanti von bedeutendem
Umfange ist. II. Das mittlere Drittheil des Nordrandes vom
Durchbruche des Ouorra im W. bis zum Ouellande des weißen und blauen
Nils -im O. Die Bergkette Kong steht gegen O. mit einem Gebirgskunde
in Verbindung, welches O. von dem Durchbruche des Ouorra unter 10
N.Br. liegt und sich über die an seinem N. Fuße liegende Ebene Mandara
in kühnen Formen 2500" oder 4000" über denr M. erhebt. Dasselbe soll,
je weiter gegen S, desto höher werden. Die östliche Erstreckung dieses Gebirges