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kann es noch im April, in Florenz schon im Oktober schneien, eben so wie in
St. Petersburg, wo der erste Schnee gegen den 6 Oktober, der letzte gegen
den 17 April fällt. Das Verhältniß der Schneemenge zum Regenguantum
ist nicht bedeutend; ick St. Petersburg — 0,348 : 1,
§. 205.
Die elektrischen Erscheinungen.
A. Die Verbreitung der Gewitter und ihre Vertheilung
in der jährlichen Periode. I. Die Zahl der Gewitter nimmt
von S. gegen N. und von W. gegen O. ab, dagegen nimmt sie
an den Abhängen der Gebi rge zu. In den Ländern um das Mittel¬
meer, im S. Frankreich, in Italien und Griechenland ereignen sich jährlich 35
Gewitter, im W. Frankreich, in Holland und in Deutschland 20, im Innern
von Rußland bis zum Meridian von Moskau 17, an der mittlern Wolga bei
Kasan nur 9. Gehen wir nach N., so beträgt die Zahl der jährlichen Gewit¬
ter im S. Skandinavien 10, im Parallel von Sandmör unter 62'/2° NBr.
aber nur 4. II. Die Vertheilung der Gewitter in die Jahreszei¬
ten^ Die Zahl der Gewitter in der kalten Jahreszeit nimmt von S. nach
N. und von W. gegen O. ab. Im S. Europa betragen die Wintergewitter
12 Procent der ganzen Gewittermenge, in Frankreich und in den Niederlanden
9 Procent, in Deutschland nur noch 1 Va, im Innern von Europa und eben
so in Schweden verschwinden sie ganz. Dagegen sind sie an der W. Küste Skan¬
dinaviens sehr häufig, denn in Bergen betragen sie 45 Procent der Jahres¬
menge (die Svmmergewitter nur 34'/2 Procent.) llebrigens sind die Winter¬
gewitter sehr häufig an hohen, zerschnittenen und mit Inseln besetzten Steil¬
küsten, wie an der W. Küste Schottlands, an den Orkaden, an den shetländi-
schen Inseln, den Färöern und den isländischen Gestaden.
8. Die Hagelwetter scheinen .der Zahl nach in höhern Breiten und
von den Küsten gegen das Innere des Kontinents abzunehmen. Die Mehrheit
der Hagelfälle ereignet sich in England im Winter, in Frankreich und Deutsch¬
land im Frühling, im Innern des Kontinents, in Ungarn und Rußland, im Sommer.
Sechstes Kapitel.
Das Pflanzenreich.
§. 206.
Uebersicht.
Nach den vorherrschenden Waldbäumen und Kulturpflanzen, welche die
Physiognomie des Landes bestinuuen, und einen großen Einfluß auf die Thä-
tigkeit, so wie auf die Lebensart der Bewohner äußern, kann man Europa nach
wagerechter Gliederung in 4 Gürtel eintheilen: I. in den Gürtel der immer¬
grünen Bäume und des Oelbaums, der im N. von den Pyrenäen, den Alpen
und dem Balkan begrenzt wird; 11. in den Gürtel der Kastanie, Eiche und
Buche, des Weinstocks, der nord-europäischen Obstarten und des Getreides,
welcher bis zur Polargrenze der Eiche reicht; 111. in den Gürtel der Kiefer und
Birke, des Roggens, Hafers und der Gerste, welcher bis zur Polargrenze der
Bäume reicht und in Skandinavien der 70°, in Lappland den 68° und 69",
in den slavischen Tiefebenen den 67° berührt; IV. in den Gürtel der Moose und