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10. Der Schwerpunkt. Ein Schaukelbrett, auf dem sich zwei gleich schwere 
Kinder schaukeln wollen, muß so über einen Zaun oder Klotz gelegt und unterstützt 
werden, daß es frei schwebt. Ist das Brett an beiden Enden gleich schwer, also regel¬ 
mäßig, so muß die Mitte unterstützt werden. Jeder Körper hat einen Punkt, um 
welchen alle Teile desselben sich das Gleichgewicht halten. Das ist der Schwer¬ 
punkt. Ist derselbe unterstützt, so befindet sich der Körper im Gleichgewicht. Der- 
jenigePunkt, dessenUnterstützung schon hinreicht, denKörper im Gleich¬ 
gewicht zu erhalten, heißt Schwerpunkt. Wenn ein Körper in seinem 
Schwerpunkte unterstützt wird, so befindet er sich im Gleichgewicht und 
steht. Er fällt, sobald der Schwerpunkt nicht unterstützt ist. Soll ein 
Körper recht fest stehen, so wird er nicht nur in einem Punkte, sondern in einer 
kleinern oder größern Fläche «Unterstützungsfläche) unterstützt. Auf zwei Füßen 
können wir fester stehen als auf einem. Vierfüßiger Tisch. Ein Körper steht um 
so fester, je größer seine Unterstützungsfläche ist. — Gerät ein Wagen mit 
beiden Rädern einer Seite in einen tiefen Graben, so fällt er um, weil seine Unter¬ 
stützungsfläche kleiner wurde, und ein Lot von seinem Schwerpunkt die Unterstützungs- 
släche nicht mehr traf. Ein Körper steht, wenn ein Lot von seinem Schwer¬ 
punkt die Unterstützungsfläche trifft.—-Ein leerer Wagen fällt leichter als ein 
schwer beladener um. Ein Körper steht um so fester, je schwerer er ist. Ein 
hoch bepackter Wagen fällt leichter um als ein niedrig beladener. Ein Körper steht 
um so fester, je tiefer sein Schwerpunkt liegt. 
11. Lot. Pendel. Die Maurer und verschiedene andere Handwerker haben an 
einem Faden eine Kugel oder einen andern schweren Gegenstand befestigt. Dieses 
Gerät heißt Lot. Sie ermitteln damit die lot- oder senkrechte Richtung. Ein Lot 
oder Senkblei ist ein Faden, an welchem ein schwerer Körper im Zustande 
der Ruhe hängt. Ist das Lot an der Spitze eines Brettchens befestigt, das die 
Form eines gleichschenkligen Dreiecks hat, so ist dies eine Setzwage. Damit ermit¬ 
teln Bauhandwerker die wagerechte Richtung. — Wird der schwere Körper am Lot 
inSchwingungen versetzt, so erhält man ein Pendel. Ein hängender, in Schwin¬ 
gungen versetzter Körper heißt Pendel. An einer Uhr ist ein Stangenpendel 
(Perpendikel). Fadenpendel. Einen Hin- oder Hergang des Pendels nennt man 
Schlagzeit. Ein Pendel, dessen Schlagzeit 1 Sekunde beträgt, nennt 
man Sekundenpendel.—Pendel werden als Zeitmesser (an der Uhr) gebraucht. 
Mechanik. 12. Hebel. Wenn Maurer einen sch werenStein von der Erde los 
heben wollen, so stecken sie eine unbiegsameStange(Brechstange,Hebebaum» darunter, 
unterstützen sie in der Nähe desselben durch einen festen Gegenstand und drücken das 
längere, freie Ende nach unten. Das kurze Ende der Stange hebt den Stein los. 
Eine unbiegsame Stau ge, die in einem Punkte unter stützt wird, um den sie 
sich drehen läßt, heißt Hebel. Der Drehpunkt heißt Unterstützungspunkt, der, 
auf welchen die Last wirkt, Lastpunkt, jener, an dem die Kraft angreift, Kraft- 
punkt. Die meisten Hebel scheinen vom Unterstützungspunkte nach beiden Seiten 
Arme auszustrecken. (Hebelarme.) Hat ein Hebel zwei Arme, wie z. B. der Hebe¬ 
baum der Maurer, so heißt er zweiarmig. Wann einarmig? Sind die Arme 
eines zweiarmigen Hebels gleichlang, so ist dies ein gleicharmiger, sind sie ver¬ 
schieden lang, ein ungleicharmiger Hebel. 
13. DerWagebalken einerKrämerwage ist ein glcicharmigcrHebcl. Warum? 
Er ist im Gleichgewicht, wenn Last und Kraft gleich, oder beide Arme an 
ihren Enden gleich schwer belastet sind. Man benutzt ihn dazu, um die 
Schwere einer Last zu erfahren. 
14. Der ungleicharmigc Hebel kann auch so weit niedergedrückt werden, daß
	        
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