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Alpenthäler. Da sie wenig Fall bat, so überschwemmt sie das Thal
sehr oft.
B. Nichtdeutsche Provinzen.
7) Die Provinz Preußen, 1178 QM., 2,726,500 E.
Diese Provinz, die größte des Staates, welche ihm den
Namen gab, gehört nicht zum deutschen Bunde. Sie zieht
sich 50 — 60 Meilen parallel mit der Ostsee, ist gebildet
aus den frühern Provinzen Ost- und Westpreußen, ist
flach und eben und wird nur von den aus dem fernen
Asien, durch Rußland sich hindurch erstreckenden Höhenzug,
hier »preußischer Landrücken« genannt, durchzogen.
Der Höhenzug ist breit und platt; seine größte Schönheit
besteht in der Menge von kleinern und größern Seen (woran
Preußen überhaupt reich ist), die auf demselben zerstreut
liegen.
Auf der meist sandigen und mit Steinen bedeckten Hoch¬
ebene breiten sich unabsehbare Wälder von Kiefern und Tan¬
nen aus. Mit diesen Waldungen wechseln offene Strecken
sandigen Bodens oder unwegsame Wildnisse, die mit unge¬
heuer großen Granitblöcken bedeckt sind.
Als äußerste Grenze gegen das Meer ziehen sich schmale,
sandige Dünen, Nehrungen genannt, Meilen weit hin.
Von ihnen liegt die Landzunge Hela, welche über 4 Meilen
lang ist, am westlichsten und schließt das putziger Wpk
ab. Von Danzig bis Pillau erstreckt sich 7^ Meilen
lang die an Dünen reiche »frische Nehrung«, bildet das
frische Haff, welches durch das Pillauer Tief mit dem
Meere verbunden ist. Die kn rische Nehrung, 13^ M.
lang, jetzt meist mit leicht beweglichen Dünen bedeckt, um¬
schließt das ku rische Haff, welches durch das Memeler
Gatt oder Tief mit der Ostsee verbunden ist.
Memel, Pregel und Weichsel sind die Hauptflüsse
von Preußen. Passarge, Frisching u. a. Küstenflüsse
strömen der Ostsee zu. Pregel und Memel haben durch die