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674 Deutschland. 
mit 205,000 Menschen; Plänckner hingegen *) auf 76Z Q. M. 
mit 212,700 E. und von Zedlitz **) auf 77\ Q. M. mit 
270,000 E., wovon auf den Meiningischen Antheil 20, den Cor 
bürg-Esthnischen 10, aus den Preußischen 10, den Rudolstädti, 
schen 8, den Weimarischen 8, den Baierischen 7\, den Kurhessi¬ 
schen 5, den Sondershaustschen 4 und den Neußischen Antheil 5 
Q. Al. kommen sollen. Den Hauptreichthum dieses Gebirges ma¬ 
chen die trefflichen Waldungen aus; von Metallen hat man be¬ 
sonders vieles und gutes Eisen, und unterhalt daher eine große 
Menge von Eisenwerken; von andern Metallen gewinnt man 
Braunstein und wenig Kupfer. Einige Gewässer führen Goldsand 
mit sich, vorzüglich die Schwarza, in welcher die letzten Versuche 
des Goldwaschens 1800 geinacht wurden, wobei jedoch die Kosten 
den Ertrag überstiegen. Auch auf Silber hat man sonst in eini¬ 
gen Gegenden des Thüringerwaldes Bergbau unterhalten. 
Gotha, die größte, von 15,000 Menschen bewohnte Stadt 
des Herzogthums Coburg - Gotha, ist heiter und hübsch gebaut, 
und gewahrt einen besonders freundlichen Anblick durch die vielen 
sie umgebenden Garten mit Lusthäusern und durch die geschmack¬ 
vollen Anlagen, welche an die Stelle der ehemaligen Festungswerke 
getreten sind. Herrliche Alleen umringen die Stadt von allen 
Seiten. Sie ist halbmondförmig um den Schloßberg herum ge¬ 
baut, auf welchem der Friedenstein steht, das jetzt verwaiste 
Schloß mit der großen Terrasse vor demselben, die außer der zu 
Windsor in England, wenige ihres Gleichen hat. Von diesem 
Schlöffe, das die Stelle des vormaligen stark befestigten Grimmen- 
stein ff. oben die Geschichte der Großherzogl. und Herzogl. Sachs. 
Häuser) einnimmt, und aus einem Hauptgebäude von 4 Stock¬ 
werken und aus 2 Flügeln von 5 Stockwerken besteht, genießt 
man eine schöne Aussicht auf die ganze Stadt, den Thüringerwaid 
und die Ebenen nach Erfurt und Arnstadt bis zum Ettersberg. 
Die größte Merkwürdigkeit jedoch dieses Schloffes machen die zu 
einem Museum vereinigten Sammlungen aus, wozu die 150,000 
Bände starke Bibliothek; das berühmte und vorzügliche Münzkabi- 
net, welches gegen'10,000 antike Münzen, 52,000 moderne Mün¬ 
zen,. eine Sammlung von 13,000 Münzabdrücken in Schwefel, 
eine numismatische Bibliothek von 6000 Banden und eine Samm¬ 
lung von 9000 Münzzeichnungen enthält; das Chinesische Kabinet, 
das einzige von einer so großen Reichhaltigkeit in Deutschland; die 
Gypoabgüffe von Antiken; die Kupferstichsammlung und das reiche 
*) Ansicht von der Nordseite des Thüringer Waldes, als Halb - Pa- 
nvrama, nebst Connnentar. Gotha, 1830. 
**) Reisern scheu buch durch die königl. Sachs., Großherzogl. und Her¬ 
zogt. Sächsischen re. Länder. Leipzig, 1634.
	        
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