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Braunschwelg.
ßens, und stellte 42,000 Mann ins Feld. Don seinen Söhnen
folgte Karl Wilhelm Ferdinand ihm in der Regierung;
Friedrich August brachte das Schlesische Fürstenthum Oels an
die Braunschweigische Familie, und Leopold fand 1765 in der
Oder bei Frankfurt seinen Tod, da er aus Menschenliebe den von
der Wassersnoth Bedrängten helfen wollte. Karl Wilhelm
Ferdinand, der unter Deutschlands Fürsten eine ausgezeichnete
Stelle einnahm, ist zugleich als Feldherr bekannt, und zeichnete
sich schon im 7jahrigen Kriege unter seinem Oheim Ferdinand
aus. Allein auf diesen großen Mann, dessen Andenken in dem
Herzen seiner Unterthanen, die unter ihm einen seltenen Wohl¬
stand erlangten, nicht verlöschen wird, stürzte sich am Abend sei¬
ner Tage das Unglück in vollem Maße. Er sah sich als Greis
von 71 Jahren genöthigt, im Jahre 1806 das Preußische Heer
in die Schlacht bei Auerstedt zu führen. Wenige Wochen vorher
hatte ihn der Tod seines Erbprinzen erschüttert, und noch ehe die
Schlacht sich verbreitete, traf ihn eine Kugel an der Spitze seiner
Truppen an seinem Auge und verwundete ihn tödtlich. Er wurde
unter dem stiehenden Heere nach Braunschweig gebracht und auch
von da flüchtig, starb er am 10. November zu Ottensen bei Al¬
tona. Das Herzogthum Braunschweig wurde von den Franzosen
besetzt, als ein erobertes Land behandelt, nach dem Tilsiter Frie¬
den 1807 mit dem neugeschaffenen Königreiche Westphalen ver¬
einigt, und so seinem rechtmäßigen Herrn, dem Prinzen Fried¬
rich Wilhelm, einem Sohne des unglücklichen Herzogs, Karl Wil¬
helm Ferdinands, entriffen. Bei dem 1809 zwischen Oesterreich
und Frankreich ausgebrochenen Kriege versuchte Friedrich Wilhelm
sich mit bewaffneter Hand wieder in den Besitz seines Herzogthums
zu setzen, und übernahm die Anführung eines selbst geworbenen
Truppenkorps, womit er den merkwürdigen, ruhmvollen Marsch
von der Gränze Böhmens bis an die Mündung der Weser machte
und daffelbe nach England überführte, wo er blieb, bis die
Schlacht von Leipzig 1813 Deutschland von den Franzosen be¬
freite und das Königreich Westphalen auflöste. Kaum war der
Herzog in sein Land zurückgekehrt und hatte daffelbe wieder in
Besitz genommen, so arbeitete er dahin, Antheil an dem fernern
Kriege gegen Napoleon zu nehmen, und brachte eine bedeutende
Kriegesmacht zusammen; doch der zu Paris 1814 geschloffene
Frieden verhinderte für diesmal einen thätigen Antheil seiner
Truppen. Allein bald hot sich die Gelegenheit dazu dar, indem
durch Napoleons Rückkehr von der Insel Elba der Krieg 1815
aufs Neue entbrannte. Friedrich Wilhelm führte 7000 Mann
seiner Truppen zu Wellingtons Heere und starb am 16. Junius
4.815 in der Schlacht bei Quatrebras den Tod für das Vater¬
land, nachdem er in demselben Jahre dem Deutschen Bunde bei¬
getreten war.